• 18.05.2002 10:04

  • von Marcus Kollmann

Irvine: "Könnte mich sofort zur Ruhe setzen, aber..."

Der Jaguar-Pilot über seine offene Rechnung mit der Formel 1 und warum er dieser nicht so schnell den Rücken kehren will

(Motorsport-Total.com) - Nach 10 Jahren im Haifischbecken Formel 1, 135 absolvierten Rennen in der Königsklasse und 25 Besuchen auf dem Podium, hat Jaguar Racings Eddie Irvine noch lange nicht genug vom PS-Zirkus. Verdient hat der mit 36 Jahren älteste in Bernie Ecclestones Rennserie aktive Pilot genug und zur Ruhe setzen könnte er sich auch, doch Erfolge hat der Nordire seiner eigenen Meinung nach noch nicht genug feiern können. So verwundert es nicht weiter, dass der vierfache Rennsieger, dessen letzter Besuch auf dem obersten Treppchen nun drei Jahre zurückliegt, im 'F1 Magazin' jüngst erklärte "noch eine Rechnung offen zu haben."

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Irvine will definitiv auch 2003 in der Formel 1 Rennen fahren

"Obwohl ich einiges erreicht habe und mich mit Leichtigkeit schon morgen zur Ruhe setzen könnte, fühle ich mich weder zufrieden noch dass ich alles erreicht hätte was ich erreichen wollte", gibt Irvine einen Einblick in sein Seelenleben und verrät weiter, dass es ihn dürstet wieder Erfolge feiern zu können: "Ich weiß, dass einige Leute meinen meine guten Tage gehören der Vergangenheit an, doch ich denke da anders. Bevor ich mich zur Ruhe setze, will ich den Beweis antreten, dass ich noch immer schnell bin und erfolgreich sein kann."

Einzelerfolge wie sein dritter Platz im Vorjahr beim Monaco-Grand Prix sind in Irvines Zeit bei Jaguar bislang die Ausnahme geblieben. Letztendlich sind es aber auch nicht die unregelmäßigen Platzierungen in den Punkterängen oder hier und dort Mal ein Besuch auf dem Podium wovon der Nordire träumt. Als er Ende der Saison 1999 genug davon hatte die Nummer 2 bei Ferrari zu sein und nicht länger Michael Schumachers Adjutant spielen wollte, da wechselte Irvine schließlich mit dem Ziel aus Jaguar einen konkurrenzfähigen Rennstall zu machen nach Milton Keynes. Im dritten Jahr bei den zahmen Raubkatzen sieht es jedoch so aus, als würde es noch eine Ewigkeit dauern bis Jaguar wieder die Krallen zeigt. Doch Irvine lässt sich nicht entmutigen und hält weiter an seinem ursprünglichen Ziel fest: "Meine Ambitionen sind noch die gleichen wie früher", beteuert er und findet es "erstaunlich" mit gerade einmal 36 Jahren der älteste Formel-1-Pilot in der Startaufstellung zu sein und von einigen Leuten schon abgeschrieben zu werden: "Manch einer findet, dass ich schon längst den Zenit meiner Leistungsfähigkeit überschritten habe, doch ich habe noch eine offene Rechnung zu begleichen..."

Auch wenn er eine Gehaltskürzung bei Jaguar akzeptieren muss, um 2003 überhaupt die Chance zu haben Formel 1 zu fahren, wonach es derzeit aussieht, so lässt der Frauenliebling keinen Zweifel daran aufkommen, dass er im März nächsten Jahres mit seinen dann 37 Jahren vorhat sich erneut mit den anderen Piloten zu messen.