• 24.05.2002 11:22

  • von Marcus Kollmann

Irvine: "Es wurden keine Flaggen geschwenkt"

Der Jaguar-Pilot im Gespräch über seinen Crash im Freien Training und was er für die Qualifikation am Samstag erwartet

(Motorsport-Total.com) - Für Eddie Irvine begann der Große Preis von Monaco am Donnerstag schlussendlich nicht so wie er sich das vorgestellt hatte. In der ersten Trainingsstunde war der Jaguar-Pilot mit der elftschnellsten Zeit noch gut dabei gewesen, doch in der zweiten Session kam er nur dazu seine ursprüngliche Rundenzeit von 1:23.330 auf 1:22.917 Minuten zu verbessern, bevor er auf dem Öl, das vom Motorschaden an Enrique Bernoldis Arrows-Cosworth stammte, ausrutschte und im engen Streckenabschnitt "Massanet" mit den Leitplanken Bekanntschaft machte. So sprang für ihn am Ende nur Platz 20 heraus.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Irvines Arbeitstag in Monaco war am Donnerstag kurz

"Es war irgendwie lustig, denn das innere Vorderrad blockierte plötzlich und ich fragte mich wieso? Dann roch ich etwas und dachte 'Öl' und dann drehte sich schon das Heck meines Autos weg und das war es dann", schilderte Irvine später wie er seinen Abflug erlebt hatte. Laut Meinung von Ex-Formel-1-Pilot und TV-Kommentator Christian Danner, sind die Streckenposten am Crash Irvines nicht ganz unschuldig, denn der 44-Jährige erlebte den Abflug des Nordiren direkt vor Ort mit.

"Es wurden keine Flaggen geschwenkt und Christian Danner kam später zu mir und sagte mir, dass er sich darüber gewundert habe, dass die Streckenposten nicht die Flagge für Öl auf der Strecke gezeigt hätten, denn offensichtlich hätten sie es tun sollen", rätselte auch Irvine über das Ausbleiben der Warnung.

Da er vor seinem Abflug nur 28 Runden gefahren hatte, weiß der Jaguar-Pilot nicht so recht womit er am Samstag in der Qualifikation rechnen soll, zumal das doch ungewöhnliche Donnerstags-Klassement ohnehin keinen Aufschluss über das wahre Kräfteverhältnis zwischen den Teams im Fürstentum zulässt.

"Ich kann jetzt schwer abschätzen was am Ende für uns drin ist, denn ich konnte nie mit neuen Reifen fahren, doch wir schauen nicht besonders gut aus. In Monaco benötigt man Abtrieb, Abtrieb und nochmals Abtrieb, doch wir haben für dieses Rennen keine Verbesserungen dabei, denn wir konzentrieren uns auf die Fertigstellung des neuen Aerodynamikpaketes rechtzeitig für Silverstone", macht der Nordire seinen Fans wenig Hoffnung darauf, dass er wie im Vorjahr aus der dritten Startreihe losfahren und am Ende aufs Podium steigen wird. Einen Lichtblick konnte aber auch Irvine erkennen, denn die Michelin-Reifen schienen am Donnerstag den Bridgestone-Pneus überlegen, was sich positiv für Jaguar in der Qualifikation auswirken könnte: "Die Reifen machen einen guten Eindruck. Wenn ich einen Startplatz zwischen 11 und 13 erreichen könnte, dann wäre ich schon glücklich."