• 03.09.2002 09:48

  • von Marcus Kollmann

Irvine: Die Formel 1 braucht Stars, nicht nur Rennfahrer

Der Jaguar-Pilot erklärt, warum er sich über die Bemühungen seitens BAR, Villeneuve in die CART-Serie abzuschieben, ärgert

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Eddie Irvine jüngst seine Meinung über David Coulthard mitteilte und die Aussichten des Schotten auf den Gewinn der Weltmeisterschaft in den nächsten Jahren im Vergleich zu denen seines jungen, finnischen Teamkollegen als minimal bezeichnete, hat sich der Nordire nun zum Thema Villeneuve in der 'Sun' geäußert. Seit einiger Zeit sorgt der Kanadier für viel Gesprächsstoff, denn sein Teamchef möchte sich gerne des hinter Michael Schumacher best bezahlten Rennfahrers entledigen - zumindest vorübergehend.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Irvine findet, dass die Formel 1 Fahrer mit eigener Meinung und Charakter braucht

"Es scheint eine Kampagne zu geben die das Ziel verfolgt Jacques Villeneuve aus der Formel 1 zu verdrängen und die ihn davon überzeugen will in den Staaten in Amerika zu fahren. Nun, für mich ist die Idee an sich, sich Villeneuves entledigen zu wollen, ehrlich gesagt mysteriös. Der Sport braucht so viele Charakterköpfe wie möglich und wenngleich Jacques im Moment nicht zu den Siegern gehört, so ist er doch noch immer einer der größten Namen auf dem Grid", erklärt Irvine, dass "JV" seiner Meinung nach in die Königsklasse und nirgendwo anders hin gehört, auch wenn es derzeit vielleicht nicht für BAR so laufen tut wie man sich das vorstellt.

"Er ist jemand der seine Meinung frei äußert und wir brauchen mehr Stars, nicht nur Rennfahrer. In einigen Topteams sind Piloten die nie Stars sein werden. Der Versuch bekannte Namen durch gesichtslose Wunderknaben zu ersetzen ist keine Antwort. Wenn es auf die Fahrerwahl ankommt, sollten die Teamchefs das Gesamtbild sehen", sagt der Jaguar-Pilot, der in der Formel 1 die Tendenz hin zu umgänglichen Rookies sieht die die Serie über kurz oder lang ihres Unterhaltungswertes berauben werden. Schließlich sind es neben dem Renngeschehen auch die gelegentlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Fahrern und ihren Teams die für Diskussionen sorgen. Viele der jungen Fahrer trauen sich aber gar nicht mehr ihre eigene Meinung zu äußern und wehren sich nicht dagegen wenn man ihnen einen Maulkorb umlegt. Fahrer wie Villeneuve und Irvine lösen mit ihren Kommentaren zwar mitunter auch Kontroversen aus, doch sie sind keine farblosen Piloten, stehen zu dem was sie gesagt haben und bereichern die Formel 1 damit.