Irvine: De la Rosa für Jaguars Probleme verantwortlich
Der Nordire erklärt, warum der R3 plötzlich konkurrenzfähiger ist und wirft de la Rosa vor das Team in die Irre geführt zu haben
(Motorsport-Total.com) - Wenige Tage vor dem Großen Preis der USA ist im Jaguar-Team zwischen Pedro de la Rosa, der für 2003 über einen Vertrag mit dem Team aus Milton Keynes verfügen soll, und Eddie Irvine, dessen auslaufender Vertrag Spekulationen nach nicht verlängert wird, ein interner Machtkampf entbrannt.

© Jaguar Racing
Irvine gibt teamintern de la Rosa für Jaguars Probleme die Schuld
So wirft Irvine seinem spanischen Teamkollegen vor, dass dieser die Verbesserung des R3 bedeutend aufgehalten habe, da er in den technischen Meetings, wo man die Schwachstellen des Autos analysierte, immer vorgab, dass mit dem Boliden grundsätzlich alles okay sei. Dem war offensichtlich jedoch nicht so. Seit die Designer und Konstrukteure sich mehr auf Irvines Aussagen verließen und entsprechende Veränderungen vornahmen die das Fahrverhalten nachhaltig verbesserten, ist Jaguar plötzlich konkurrenzfähiger, was laut Irvine ja nur ein Beweis für de la Rosas Fehleinschätzung sein kann.
"Für mich war es das ganze Jahr über ein großes Problem, denn Pedro versicherte immer, dass nichts falsch mit dem Auto wäre und wir nur mehr Abtrieb bräuchten. Wenn man sich aber einmal die Vielzahl der Dinge anschaut die letztendlich verändert werden mussten, so war dem nicht so. Hätten wir beide von Beginn an die gleiche Meinung gehabt, so hätten wir viel zügiger Fortschritte machen können. Da das nicht der Fall war, verloren wir zwei oder drei Monate", wird Irvine, der damit schwere Vorwürfe gegen seinen Teamkollegen erhebt, von 'News of the World' zitiert.
Dem Spanier wirft der 36-Jährige also Unfähigkeit vor, denn der habe die von an Anfang fundamentalen Probleme des R3 nicht erkannt.
"Ich setzte mich dafür ein, dass die Vorderradaufhängung verändert wird und das Auto nicht mehr so sensibel auf Änderungen der Steuerung und der Fahrthöhe reagiert, doch Pedro wollte immer nur mehr Abtrieb. Den wollte ich zwar auch, doch es gab viel wichtigere Dinge derer wir uns annehmen mussten. Zum Glück hat das Team auf mich gehört, denn ansonsten würden wir immer noch in der Sche*** stecken", so der derzeit älteste Pilot des Formel-1-Starterfeldes.
Dass Jaguar im Verlauf dieser Saison unter anderem Piloten wie Fernando Alonso, Mark Webber und zuletzt Antonio Pizzonia bei Testfahrten in den R3 steigen ließ, hängt laut Irvine offensichtlich damit zusammen, dass das Team vor allen Dingen an der Meinung der Fahrer hinsichtlich des Fahrverhaltens interessiert war, da man eine Zeit lang nicht wusste ob nun de la Rosa oder Irvine mit seiner Einschätzung der Lage richtig liegt.
Damit sich eine Situation wie in diesem Jahr nicht mehr wiederholt, empfiehlt Irvine dem Rennstall daher dringend, sich die Talente eines erfahrenen Testfahrers zu sichern, der im Notfall durch sein Feed-back dem Team den richtigen Weg weisen kann.

