• 23.09.2002 11:33

  • von Marcus Kollmann

Irvine: Todt ist Ferraris Schlüssel zum Erfolg

Der Ex-Pilot der Scuderia glaubt, dass das Schicksal der "Roten" mit Todts Entscheidung, ob er Ende 2004 geht, eng verbunden ist

(Motorsport-Total.com) - Von 1996 bis 1999 stand Eddie Irvine bekanntlich in der Königsklasse in den Diensten der Scuderia Ferrari. Der Nordire holte in dieser Zeit vier Siege und konnte darüber hinaus sechs Mal als Zweiter und dreizehn Mal als Dritter auf das Podium steigen.

Titel-Bild zur News: Jean Todt (Ferrari)

Irvine: Jean Todt ist derjenige dem Ferrari die jüngsten Erfolge zu verdanken hat

In seiner letzten Saison für den italienischen Rennstall avancierte er nach Michael Schumachers Beinbruch in Silverstone sogar zum Hoffnungsträger der "Roten". Am Ende des Jahres verpasste der heute 36-Jährige den Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft jedoch denkbar knapp.

Irvine analysiert die Gründe für Ferraris Stärke

Nach drei Jahren als Schumachers-Teamkollege hatte Irvine dann aber genug und wechselte zu Jaguar Racing, wo er dabei helfen wollte ein konkurrenzfähiges Team aufzubauen. Doch in den letzten drei Jahren blieben die "Raubkatzen" mit ihren Leistungen deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Die Gründe dafür sind genauso vielfältig wie bekannt. In den letzten Monaten grübelte Irvine nicht nur darüber warum ein Team wie Ferrari derzeit so erfolgreich ist und ein Rennstall wie Jaguar Racing nicht und analysierte die Gründe für die Erfolgsserie der Roten.

Irvine: "Sie besitzen Stabilität

"Sie haben Geld, den richtigen Fahrer, die richtigen Angestellten und sie besitzen Stabilität", kommt Irvine in der englischsprachigen Motorsportpresse zu dem Fazit, dass die genannten vier Einzelfaktoren in ihrer Kombination für die jüngsten Erfolge des Teams aus Maranellos verantwortlich zu machen sind.

Auch wenn sich der Erfolg oder die Niederlage eines Rennstalls schlussendlich nicht an einer einzelnen Person festmachen lässt, so glaubt Irvine, dass vom "Dreamteam" Todt, Brawn, Byrne und Schumacher der Franzose derjenige ist, der für die seit 1993 ansteigende Formkurve Ferraris verantwortlich ist und vom das weitere Schicksal der Italiener abhängen wird.

Irvine: Wenn Todt geht, könnte Ferrari ein Fiasko erleben

"Er ist derjenige der Ross Brawn und Rory Byrne überzeugte an Bord zu kommen und der damit die Stabilität schuf. Er ist derjenige der Ferrari mehr als einmal vor der Einmischung durch Fiat und di Montezemolo bewahrt hat", zollt Irvine seinem ehemaligen Chef jede Menge an Respekt.

"Wenn er Ferrari verlassen sollte", so der Jaguar-Pilot weiter, "wird man einen sehr guten Ersatz benötigen, denn ansonsten werden auch Ross und Rory gehen und das würde ein Fiasko bedeuten", ist sich Irvine sicher, dass Todt Ferraris Schlüssel zum Erfolg ist.

Verlängert auch Tod seinen Ende 2002 auslaufenden Vertrag?

Im Gegensatz zu Brawn, Byrne und Schumacher, die sich vorstellen können auch ihre Ende der Saison 2004 auslaufenden Verträge noch einmal zu verlängern, hat sich Jean Todt bislang zu diesem Thema äußerst bedeckt gehalten. Was passiert wenn ein Team eine seiner Schlüsselpersonen verliert, oder im Begriff ist diese zu verlieren, konnte man zuletzt bei McLaren-Mercedes sehen.

Der technische Direktor Adrian Newey, der im Vorjahr von Jaguar Racing umworben worden war und sich schon auf dem Sprung nach Milton Keynes befunden hatte und letzten Endes nur mit viel Mühe und Einsatz von Teamchef Ron Dennis von seinem Entschluss, die Silbernen zu verlassen, abgebracht werden konnte, ist ein gutes Beispiel für die Abhängigkeit der modernen Formel-1-Teams von einzelnen Personen.

Fazit

Zwar lässt sich der Erfolg eines Rennstalls nicht ausschließlich an diesen Verantwortungsträgern festmachen, doch es steht zweifelsohne fest, dass diese Personen auf Grund ihrer Fähigkeiten ein Team zusammenhalten, motivieren und praktisch das Rückgrat eines funktionierenden Rennstalls sind.