• 03.04.2004 11:29

  • von Marco Helgert

Irvine: Button und der Bonus des Vertrauens

Eddie Irvine fand bisher nicht nur freundliche Worte über Jenson Button, doch seine Meinung hat sich mittlerweile geändert

(Motorsport-Total.com) - Meinungen können sich ändern. Ein besonderes Beispiel hierfür ist Eddie Irvine, der sich nach seiner Formel-1-Karriere mit zumeist recht direkten Kolumnen in Erinnerung behält. Zu Beginn der letztjährigen Saison schonte der Nordire seine Kollegen nicht, auch nicht Jenson Button, der damals zu BAR-Honda wechselte.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Eddie Irvine hat für die Leistungen von Jenson Button eine einfache Erklärung

Nach den ersten beiden Rennen und dem ersten Podestplatz des jungen Engländers ist Irvine jedoch vom Potenzial Buttons überzeugt. "Sein erster Podestplatz in Malaysia war fantastisch und vollkommen verdient", so der Nordire in der 'Sun', der Button eine baldige Wiederholung dieser Leistung zutraut. "Ich würde nicht dagegen wetten, dass er diese Leistung im morgigen Bahrain-Grand-Prix wiederholen kann."#w1#

"Ich habe Button oft kritisiert, seit er seinen Einstieg bei BMW-Williams im Jahr 2000 absolvierte und als künftiger Weltmeister gesehen wurde. Er hat fünf vierte Plätze erreicht, aber immer in Rennen, in denen die Spitzenleute ausfielen", so Irvine. "Doch in dieser Saison scheint er es wirklich drauf zu haben. Er hat seinen ersten Podestplatz errungen, weil er keinen einzigen Fehler machte. Ich mache das an einer Sache fest - Vertrauen."

"Button fühlt sich wohl in seiner Umgebung, weil er weiß, dass das ganze Team möchte, dass er Erfolg hat", fuhr er fort. "Was auch hilft: Seiner Kollege Takuma Sato ist nutzlos. Wenn man ständig seinen Teamkollegen übertrumpft, dann baut einen das gewaltig auf, und die Mechaniker richten ihre Bemühungen noch mehr auf dich aus."

Eine Grundlage des Erfolges sei auch BAR-Hondas Technischer Direktor Geoffrey Willis. "Er hat einen großartigen Job gemacht. Als ich bei Jagaur Racing war, haben wir energisch versucht, ihn von Williams loszueisen." Doch das Thema Button geht Irvine dann doch nicht völlig kritiklos über die Lippen.

"Was mich an der Leistung von Button in Malaysia besorgt, ist, dass er auf dem Podium ziemlich fertig aussah. Das lässt Zweifel an seiner Fitness aufkommen", so Irvine. "Ich habe 1999 den ersten Malaysia-Grand-Prix gewonnen und weiß, wie energiezehrend die Hitze in Sepang sein kann. Häkkinen wurde damals Dritter und fiel fast in Ohnmacht, als wir auf das Podest stiegen."