• 03.07.2002 11:34

  • von Marcus Kollmann

Irvine: Barrichello hat Ferraris Image beschädigt

Der Jaguar-Pilot verrät interessante Details zum Thema Stallorder und kritisiert seinen Nachfolger bei den "Roten"

(Motorsport-Total.com) - Eddie Irvine ist in gewisser Weise ein Liebling der Motorsportpresse, denn wann immer man den Nordiren zu einem heißen Thema eine Frage stellt, man kann sich sicher sein eine klare, unmissverständliche Antwort zu erhalten. Im Gegensatz zu vielen anderen Fahrerkollegen druckst der 36-Jährige nämlich nicht herum und äußert Kritik nicht hinter der vorgehalten Hand. Irvine sagt was er denkt, egal ob es nun den "Betroffenen" passt oder nicht. Vor seinem Heim-Grand Prix in Silverstone ist der 138-fache Grand Prix-Teilnehmer nun über seinen Nachfolger bei Ferrari, den Brasilianer Rubens Barrichello, hergezogen.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Barrichello ist ein Pilot der des Ferrari-Cockpits nicht würdig ist, findet Irvine

Für Irvine steht nämlich fest, dass der Mann aus Sao Paulo durch sein Zögern der Teamorder in Österreich nachzukommen, das Image von Ferrari beschädigt hat. Barrichello hatte beim sechsten Rennen der Saison bekanntlich in Führung gelegen und hätte das Rennen auch gewonnen, doch am Kommandostand hatte man auf Grund der Situation in der Weltmeisterschaft zu Gunsten von Michael Schumacher entschieden und einen Positionswechsel befohlen. Dieser wurde dann erst kurz bevor beide Fahrer die schwarz-weiß-karierte Flagge sahen durchgeführt. Für die Fans vor Ort und an den TV-Geräten daheim war das ein Manöver das zu weit ging. Die Quittung dafür bekam Ferrari schon in Form eines gellenden Pfeifkonzerts bei der Siegerehrung und in den darauf folgenden Tagen in der Presse zu spüren. Jahrelang erarbeiteter Kredit bei der Fangemeinde war auf einmal verspielt worden.

Gegenüber der 'Sun' erklärte Irvine nun, wie er während seiner drei Jahre dauernden Zeit als Schumachers Teamkollege mit den Funksprüchen vom Kommandostand umging: "Ich habe mich an die Teamanweisungen gehalten, sodass Michael mehr Punkte sammeln konnte, jedoch habe ich es nie so offensichtlich gemacht wie Rubens. Ich bekam 10 Runden vor Rennende ein Problem mit den Bremsen und niemand konnte das Gegenteil beweisen", so der Nordire. Besonders verwerflich findet der Jaguar-Pilot die Art und Weise, wie Barrichello der Welt zeigte seinem Teamkollegen Platz zu machen zu müssen: "Rubens wusste was er zu tun hat, jedoch ließ er Michael erst vorbei als beide nur noch wenige Meter entfernt waren die Ziellinie zu überfahren und abgewunken zu werden. Genau dadurch wurde das Problem verursacht, aber es hat sich für ihn ausgezahlt, denn er konnte sich als Opfer präsentieren", hält Irvine dem Brasilianer seinem Team einen Bärendienst und auch noch selbst von dieser Aktion profitiert zu haben.