• 23.06.2003 12:31

  • von Marcus Kollmann

Interesse an der Formel 1 in China steigt

2004 wird die F1 in Shanghai starten und darf sich schon jetzt auf großes Interesse der Einheimischen einstellen

(Motorsport-Total.com) - Während es in diesem Jahr dank neuer Punkteregelung, höherer Leistungsdichte der Teams untereinander sowie dem Reifenduell beim Kampf um Siege, Podiumsplätze und in letzter Instanz der Weltmeisterschaft auf der Rennstrecke heiß her geht, tobt auch längst hinter den Kulissen ein harter Wettbewerb.

Titel-Bild zur News: Shanghai International Circuit

In China wird derzeit unter Hochdruck an der Errichtung der Strecke gearbeitet

Welches Land hat den schönsten, modernsten und fahrerisch anspruchvollsten Kurs zu bieten, lautet die Frage.

Malaysia wird bald nicht mehr die in allen Kategorien beste Rennstrecke sein

Bislang, darin sind sich alle Formel-1-Kenner einig, darf der Sepang-Circuit in Malaysia von den im Rennkalender enthaltenen Strecken beanspruchen in allen Kategorien ganz vorne zu liegen. Doch mit der Expansion der Königklasse in den Fernen Osten entstehen auch anderswo neue Kurse. 2004 wird die Formel 1 erstmals in China und Bahrain einen Grand Prix austragen.

Die im Formel-1-Kalender neuen Länder sind es dann auch die um den Status der besten Rennstrecke miteinander wetteifern und Malaysia wohl vom Thron verdrängen werden. Erst letzte Woche besuchte eine Delegation aus Bahrain den Circuit Paul Ricard, um sich die technologischen Besonderheiten der Hightech-Teststrecke anzuschauen. Diese, so ließ man wissen, wolle man übernehmen.

Seit die Rennen in China live übertragen werden, steigt das Interesse

In China, genauer gesagt in Shanghai, werden unterdessen die Bemühungen ebenfalls vorangetrieben. 240 Millionen US-Dollar wird die Strecke gekostet haben, wenn sie erst einmal fertig gestellt worden ist. Während der asiatische Raum für die Formel 1 ideal zur Expansion ist, ist die PS-Serie dort derzeit jedoch noch relativ unbekannt. Allerdings wächst das Interesse an der Königsklasse langsam aber sicher.

"Zwar hat der Autosport noch nicht den Status wie in Deutschland, aber schon rund 60 Prozent der jungen Menschen in Großstädten kennen die Formel 1", erklärt Xu Jian, laut einem Bericht der 'DPA'. "Das chinesische Fernsehen überträgt jetzt schon live, das Interesse ist sehr groß", sieht der Chinese den Hightech-Motorsport bei seinen Landsleuten ebenfalls im Kommen.

Kosten sollen durch verschiedene Nutzungskonzepte und gut betuchte Touristen eingespielt werden

Stellt sich nur die Frage, wie man die hohen Bau- und späteren Unterhaltungskosten wieder einspielen will, schließlich reicht ein Formel-1-Rennen pro Jahr da nicht aus, zumal den meisten Chinesen wohl das Geld für ein Formel-1-Ticket fehlen dürfte. Xu Jian, der das Vermarktungskonzept für den Shanghai International Circuit entwickelt hat, rechnet jedoch damit, dass sich die Kosten innerhalb der nächsten 10 Jahre amortisiert haben werden.

Wie mittlerweile auf vielen anderen Rennstrecken auch, so will man die Infrastruktur der Formel-1-Strecke zum Beispiel auch an Unternehmen vermieten und dort Konzerte austragen. Nach Xu Jians Schätzungen werden zwar die Chinesen einen Großteil des Publikums ausmachen, jedoch nur auf den preiswerten Plätzen. Das große Geld verspricht man sich von Touristen und Besuchern aus Europa.