Ingenieure beißen sich am Diffusor die Zähne aus

(Motorsport-Total.com) - Alle Formel-1-Teams arbeiten im Moment unter Hochdruck an der Einführung eines Doppeldecker-Diffusors, nachdem diese Lösung vom Weltmotorsportrat des Automobilweltverbandes FIA endgültig für legal erklärt wurde.

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Wo die Luft raus kommt ist klar - nur wo und wie kommt sie in die obere Ebene?

Nach den Vorreitern Brawn, Williams und Toyota konnten bisher lediglich Renault und Force India eine entsprechende Lösung vorweisen, andere Teams arbeiten zum Teil nur mit Zwischenlösungen, benötigen noch etwas Zeit, um einen Doppeldecker-Diffusor zu entwickeln. Je nach Konstruktion des Autos ist dies bei den Teams mit mehr oder weniger Aufwand verbunden.#w1#

Die Konkurrenz benötigte einige Zeit, um zu verstehen, wie die Systeme überhaupt funktionieren. Bei der Anhörung vor dem Weltmotorsportrat mussten die angeklagten Teams ihre Lösungen lediglich den Richtern präsentieren, nicht jedoch der Konkurrenz. Vor allem die Art und Weise, wie die Luft in die zweite Ebene des Diffusors angesaugt wird, ist das große Geheimnis - dies ist von außen schlecht oder gar nicht zu erkennen.

Einem Bericht des Fachmagazins 'auto motor und sport' zufolge wollte Ferrari bei den Verhandlungen in Paris mit drei Schaubildern beweisen, warum die Löcher an den Unterböden der Konkurrenz illegal sind - und offenbarte damit, dass man Wissenslücken aufweist.

Denn nach Ansicht von Sam Michael, dem Technischen Direktor von Williams, hatten die Italiener das System zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht verstanden. Wenn der Rennstall aus Maranello eine Lösung derart gebaut hätte, dann müsse man "gegen sie protestieren", so der Australier. Mit der Lösung des Williams-Teams habe dies "nichts zu tun".

Auch Toyota-Ingenieur Frank Dernie glaubt, dass Ferrari im Dunkeln tappte. In Malaysia wurde dem Bericht zufolge ein Ferrari-Mann erwischt, wie er im Parc Fermé heimlich Fotos vom Toyota-Diffusor machte. Mittlerweile sollen die Italiener Bescheid wissen, denn der Doppeldecker-Diffusor soll schon beim Großen Preis von Spanien in Barcelona sein Debüt feiern.

Das Renault-Team, das im Privatjet von Teamchef Flavio Briatore den Doppeldecker-Diffusor am Freitagnachmittag nach Schanghai fliegen ließ, hat ebenfalls "ziemlich lange gebraucht", um herauszufinden, wie die Konkurrenz aus dem Doppeldecker-Diffusor einen Nutzen zieht", wie Chefingenieur Pat Symonds zugibt.