IndyCar-Piloten sicher: Long Beach für die Formel 1 untauglich

Kehrt die Formel 1 in absehbarer Zeit nach Long Beach zurück? Die Formel-1-erfahrenen IndyCar-Piloten Takuma Sato und Justin Wilson haben Zweifel

(Motorsport-Total.com) - Seit Anfang März gibt es Gerüchte, wonach die Formel 1 in Zukunft wieder in Long Beach gastieren könnte. Auf dem kalifornischen Stadtkurs im Schatten des stillgelegten Ozeankreuzers Queen Mary gastierte die Königsklasse bereits in den Jahren 1976 bis 1983. Anschließend wanderte das beliebte Stadtrennen in den IndyCar-Kalender, wo es bis heute eines der Saisonhighlights ist.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Formel 1 in Long Beach? Takuma Sato (Sieger 2013) glaubt nicht daran Zoom

Der aktuelle Vertrag zwischen den IndyCar-Verantwortlichen rund um den neuen Renndirektor Derrick Walker und Long-Beach-Promoter Chris Pook läuft im kommenden Jahr aus. Wenngleich eine Vertragsverlängerung wahrscheinlich ist, so befasst sich Pook für die Zukunft dennoch mit dem Gedanken einer Formel-1-Rückkehr.

Im aktuellen IndyCar-Fahrerfeld gibt es allerdings erhebliche Zweifel daran, dass die hochgestochenen Grand-Prix-Boliden auf dem mit zahlreichen Bodenwellen versehenen Stadtkurs an der Pazifikküste funktionieren würden. "Ich bin mir nicht sicher, ob die aktuellen Formel-1-Autos diese Streckenverhältnisse wegstecken könnten. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass sie es nicht könnten", argumentiert Takuma Sato gegenüber 'Autosport'.

Der Japaner, der von 2002 bis 2008 für die Teams Jordan, BAR und Super Aguri in der Formel 1 (Datenbank: Takuma Satos Formel-1-Karriere) antrat und im vergangenen Jahr ausgerechnet in Long Beach seinen ersten und bisher einzigen IndyCar-Sieg an Land zog, ist bezüglich der Formel-1-Gedankenspiele überzeugt: "Dann müssten sie die Strecke neu asphaltieren, so wie sie es in Monte Carlo Jahr für Jahr tun."

Takuma Sato, Graham Rahal, Justin Wilson

Long Beach 2013: Sato (Mitte) und Wilson (links) jubeln neben Rahal vom Podium Zoom

Satos IndyCar-Kollege Justin Wilson, der in der Formel-1-Saison 2003 bei Minardi und Jaguar unter Vertrag stand (Datenbank: Justin Wilsons Formel-1-Karriere), stimmt zu. "Wir kommen immer wieder gern nach Long Beach, denn es ist ein Riesenspaß. Ein Formel-1-Auto täte sich auf diesem Kurs aber schwer. Die Fahrer wären schockiert. Es würde haufenweise Beschwerden über die Bodenwellen geben", so der Brite gegenüber 'Autosport'.

Auch Wilson sieht ein Formel-1-Comeback in Long Beach - wenn überhaupt - nur dann realistisch, wenn man "die gesamte Strecke neu asphaltieren würde". Bevor man darüber nachdenkt, müssten aber zunächst "sämtliche Bodenwellen weggefräst" werden - ein immenser Aufwand. So kommt der Brite bezüglich Long Beach zum Schluss: "In den 1980er-Jahren war es möglich, mit Formel-1-Autos zu fahren. Inzwischen aber ergibt das keinen Sinn mehr."