Indien-Organisatoren: "Die Strecke wird fertig sein"

Nach der Blamage bei den Commonwealth-Spielen steht Indien unter Druck, doch die Organisatoren versprechen einen problemlosen Grand Prix und Überholmanöver

(Motorsport-Total.com) - "Die Commonwealth-Spiele: Indiens Schande." So titelte die 'Times of India', die größte englischsprachige Zeitung der Welt, nachdem sich Indien im Vorjahr mit der Austragung seines ersten Sport-Großereignisses bis auf die Knochen blamiert hatte. Die Austragungsorte waren nicht fertig, Brücken stürzten ein, ein Korruptionsskandal erschütterte die Nation.

Titel-Bild zur News: Karun Chandhok

Auch Vicky Chandhok, Vater des Lotus-Testfahrers, steht hinter dem Rennen

Dementsprechend groß ist der Druck nun im Jahr der Formel-1-Premiere in Indien. Auch wenn die Organisatoren beteuern, dass alles nach Plan läuft, wurden die Journalisten am Tag der Präsentation des Logos und der endgültigen Streckenführung vom Buddh International Circuit ferngehalten. Muss die Formel 1 ein ähnliches Beinahe-Desaster wie im Vorjahr in Südkorea befürchten, als bis zuletzt fieberhaft an der Fertigstellung des Kurses gearbeitet wurde?

Grand Prix wird Schlüsselveranstaltung

"Der Ruf des Landes steht auf dem Spiel", beschwichtigt Manoj Gaur. Er ist der Präsident der für den Bau zuständigen Jaypee-Gruppe. "Die westlichen Medien können schreiben, was sie wollen. Ich sage euch, dass die Strecke fertig ist. Wir sind gerade dabei die Tribünen fertig zu machen. Wir werden der Welt beweisen, dass Indien internationale Motorsport-Veranstaltungen austragen kann."

Diese sollen für besonders viel Spannung sorgen, meint Vicky Chandhok, Vater von Lotus-Testfahrer Karun Chandhok und Chef des Motorsport-Klubs von Indien. "Das ist die erste Strecke der Welt, die nach den neuen FIA-Richtlinien gebaut wurde", verrät er. "Aus diesem Grund haben wir drei Kurven umgebaut. Die Strecke wird schnell sein und die Fahrer und Zuseher werden es genießen."

Formel-1-Erfahrung aus Malaysia

Laut Sameer Gaur, Geschäftsführer der Jaypee-Gruppe, ist nicht die Fertigstellung der Anlage die größte Herausforderung, sondern deren Betrieb. Dafür ist man aber gerüstet: "Wir haben ein Team aus hochqualifizierten Leuten aus Malaysia, die bereits zumindest fünf Formel-1-Rennen über die Bühne gebracht haben. Einige von uns waren kürzlich in Sepang, um den Betrieb zu verstehen. Jetzt wollen wir zu einem weiteren Rennen gehen, wahrscheinlich in die Türkei."

Damit man in Indien, wo die Armut enorm ist, nicht vor einer Geisterkulisse fährt, möchte man die Ticketpreise günstig anlegen: "Wir können noch nicht verraten, was die Tickets kosten werden, aber es sollte moderat sein. Bei den Tribüne werden die Preisstrukturen mit anderen asiatischen Rennen wie Bahrain, Abu Dhabi, Malaysia und anderen vergleichbar sein."