Indien: Gesuchter Vijay Mallya legt Parlamentssitz nieder

Vijay Mallya, der in Indien mit Haftbefehl gesucht wird, hat seinen Sitz im indischen Parlament Rajya Sabha niedergelegt - Unternehmer weiter im "Exil"

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das indische Außenministerium Mitte April seinen Diplomaten-Reisepass für ungültig erklärt hatte, hat Force-India-Teamchef Vijay Mallya nun auch seinen Sitz im indischen Parlament niedergelegt. Der Inder soll sich aktuell auf seinem Landsitz in Großbritannien aufhalten, allerdings droht ihm weiterhin die Auslieferung in sein Heimatland, wo er mit Haftbefehl gesucht wird.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Vijay Mallya ist nicht mehr Teil des indischen Parlaments Zoom

Ein Sprecher des Geschäftsmannes bestätigt gegenüber der Nachrichtenagentur 'AFP', dass Mallya nicht mehr Teil des Rajya Sabha, des Oberhauses des indischen Parlamentes, ist. Vor einer Woche hatte die Ethikkommission des Rajya Sabha Mallya gebeten, eine Erklärung zu seinem Fall abzugeben, und empfahl dann schließlich seinen Ausschluss aufgrund der hohen Schulden.

Mallya wird mangelnde Kooperation bei der Rückzahlung der Schulden seiner im Jahr 2012 Pleite gegangenen Fluglinie Kingfisher in Höhe von 1,2 Milliarden Euro vorgeworfen. Er selbst bestreitet diese Zahl und spricht von einer deutlich niedrigeren Summe. Auch spricht der Teamchef von Force India von einer beispiellosen "Hexenjagd" gegen ihn, die ihn zur Ausreise aus Indien zwang, auch wenn er eine Flucht bestreitet.

Bei Force India wird Mallya an der Strecke derzeit von Co-Teamchef Robert Fernley vertreten. 2016 war der Unternehmer noch nicht für sein Team vor Ort, sollte aber ursprünglich in Barcelona wieder am Kommandostand sitzen. Der zweite große Anteilseigner des Force-India-Teams, Subrata Roy, wurde bereits im Februar 2014 festgenommen, weil er sich einer Gerichtsanordnung widersetzte, Kleinanlegern Geld zurückzuzahlen.