Ilmor schließt Formel-1-Comeback nicht aus

Ex-Mercedes-Motorenbauer Mario Illien kann sich vorstellen, wieder in die Formel 1 zu gehen, aber nur unter bestimmten Rahmenbedingungen

(Motorsport-Total.com) - Mario Illiens Mercedes-Motoren galten noch vor ein paar Jahren als die Referenz schlechthin in der Formel 1. 2005 verkaufte er seine Anteile an der Motorenschmiede in Brixworth an Mercedes, behielt aber die Rechte am Namen Ilmor. Mit dieser Marke könnte er eines Tages wieder in die Königsklasse des Motorsports einsteigen.

Titel-Bild zur News: Mario Illien

Mario Illien galt jahrelang als einer der besten Motorenbauer der Formel 1

"Warum nicht? Diese Möglichkeit besteht, wenn sich etwas ergibt", bestätigt Illien in einem Interview mit den Kollegen von der 'automobilrevue'. "Im Moment befassen wir uns erst am Rande damit. Wenn sich alle mal einig sind, ist die Chance größer, dass wir dies ernsthaft diskutieren." Zudem hat er am geplanten 2013er-Reglement "ein bisschen Probleme mit dem Reihen-Vierzylinder. Ich finde nicht unbedingt, dass man mit einem Golf-Motörli in der Formel 1 fahren muss."

"Der Hubraum von 1.600 ccm ist okay, die Vorschrift von Direkteinspritzung ist gut, aber ich sähe lieber ein V-Konzept. Einen V4 könnte man vernünftig ins Chassis integrieren, er wäre torsions- und biegefest, man hätte von daher ein solides Auto", findet der Schweizer und kündigt für 2013 an: "Durch die gegebene Benzinmenge wird die Leistung nicht weit weg von 600 PS liegen - also kein Vergleich zum BMW von früher."

Der leistete im Qualifying über 1.500 PS und galt vor allem als einzigartiges Stück Technologie. Dagegen ähneln sich die Formel-1-Motoren von heute wie ein Ei dem anderen - und obendrein ist auch noch ihre Weiterentwicklung verboten. Das ist für einen unabhängigen Motorenhersteller wie Ilmor nicht unbedingt ein Anreiz, wieder in die Formel 1 zu gehen: "Die Herausforderung und der Wettkampf unter Konstrukteuren waren früher besser", sagt Illien.

¿pbvin|512|3539||0|1pb¿"Im Grunde genommen haben wir eine Einheitsformel unter verschiedenen Marken", kritisiert er. "Die Unterschiede bei den Motoren sind minimal und nicht mehr ausschlaggebend. Trotzdem ist die Sache immer noch teuer. Das ist eigentlich nicht der richtige Weg. Man sollte als Konstrukteur noch seine Handschrift einbringen dürfen und laufend Verbesserungen machen können. Die Chassis- und Aerodynamikleute dürfen dies ja auch."

Dass sich Mercedes und Co. gegen große Regelfreiheiten wehren, erklärt sich Illien so: "Ich habe halt den Eindruck, jeder Hersteller befürchtet, er könnte Fehler machen. Je mehr Lösungen man zulässt, desto mehr müsste man ausprobieren. Wir als unabhängige Motorenbaufirma würden uns auf eine Lösung fixieren und diese durchziehen. Ein gewisses Risiko wäre dabei, aber wer sich alles gut überlegt, kommt zur richtigen Lösung."