• 07.10.2010 16:35

  • von Dieter Rencken

Hülkenberg: "Setup von Rubens und mir ist oft ähnlich"

Nico Hülkenberg feiert an diesem Wochenende sein Suzuka-Debüt, auf das er sich im Simulator vorbereitet hat, wie er im Interview erzählt

(Motorsport-Total.com) - Für Nico Hülkenberg bringt die Formel-1-Saison eine weitere Streckenpremiere. Noch nie ist der junge Williams-Pilot auf dem sagenumwobenen Kurs in Japan unterwegs gewesen. Aber natürlich ist der 23-Jährige bestens auf das Rennwochenende vorbereitet. Im Mediengespräch erklärt er, wie seine Vorbereitung abgelaufen ist und blickt nochmal auf Singapur zurück.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg hört auf die Ratschläge seines erfahrenen Teamkollegen

Frage: "Nico, du fährst zum ersten Mal in Suzuka. Wie hast du dich vorbereitet?"
Nico Hülkenberg: "Wie immer im Simulator. Da habe ich etwa 30, 40 Runden abgespult. Im Freitagstraining lernt man die Strecke dann richtig kennen."

Frage: "Wie sind deine Erwartungen an den Kurs? Manche Fahrer behaupten es ist der schwierigste überhaupt."
Hülkenberg: "Vom Simulator her weiß ich, dass er schwer zu fahren ist. Die S-Kurven zu Beginn, die Kombination aus langsamen und schnellen Kurven, das alles ähnelt Spa und macht einem Fahrer richtig Spaß."

Frage: "Ist es eine Strecke, die du magst?"
Hülkenberg: "Ja, vor allem die schnellen Richtungswechsel. Aber ich glaube jeder Fahrer mag das. Als Journalist hast du von all den Rennen sicherlich auch eines, was dir am besten gefällt. Dir ist es wahrscheinlich lieber, wenn es nach Singapur geht, als nach Bahrain."

Frage: "Aber du kennst die Strecke doch nur aus dem Simulator. Wie kannst du das beurteilen?"
Hülkenberg: "Ich habe mir auch die Videos von den Onboardkameras angeschaut. Da sieht man schon, dass das Spaß machen wird."

Frage: "Ist ein Wochenende an solch einer Rennstrecke wie jedes andere oder doch eher etwas Besonderes?"
Hülkenberg: "Es macht schon mehr Spaß, wenn dir die Strecke auch gut gefällt."

Frage: "Verspürt man auch etwas Vorfreude? Lewis konnte es in seiner ersten Saison kaum erwarten, hier zu fahren, auch weil er ein großer Senna-Fan ist."
Hülkenberg: "Schon ein bisschen. Wie ich schon gesagt habe, ich freue mich sehr auf das Rennwochenende, denn wir haben auch einige vielversprechende Updates an unserem Auto. Ich hoffe also ein gutes Wochenende."

Frage: "In Singapur schien Williams das schnellste der Mittelfeldteams zu sein. Wird sich das hier wiederholen?"
Hülkenberg: "Ich denke schon. Dank unserer Updates wird das sicherlich wieder möglich sein."

Frage: "Wie enttäuschend war Singapur für dich? Du warst sehr schnell, dann lief im Qualifying etwas schief, was für dich sichtlich frustrierend war."
Hülkenberg: "Das Rennen war sehr gut, wir hatten eine gute Strategie, aber das Qualifying lief ziemlich enttäuschend. Wir haben Q3 verpasst. Die Leistung hat zwar gestimmt, aber ich weiß auch nicht wirklich, was da passiert ist. Wir haben das Beste herausgeholt, aber die Strafe am Ende des Rennens kam uns auch nicht gerade gelegen. Aber so ist das Leben."

Frage: "Was hältst du von der Strafe?"
Hülkenberg: "Man kann natürlich darüber diskutieren. Im Fernsehen kann man nicht viel sehen. Wir haben die Videoaufzeichnung der Rennleitung bekommen. Man kann dafür oder dagegen argumentieren, aber das ist schwierig. Ich sage natürlich, dass ich nichts falsch gemacht habe."

Frage: "Auf dieser Strecke ist das Auto sehr wichtig. Kann man als Fahrer zusätzlich was bewirken, auch wenn man den Kurs nicht kennt?"
Hülkenberg: "Natürlich, aber das ist nicht nur hier, sondern auch überall anders der Fall. Erfahrung hilft dir natürlich. Rubens kennt die Strecke aus den letzten Jahren und kann sein Auto besser auf das Rennen vorbereiten. Er weiß, wie sich das Auto im Qualifying und Rennen verhalten muss. Das ist natürlich ein Vorteil. Als Rookie muss ich soviel Zeit wie möglich auf der Strecke bekommen, um das meiste rauszuholen."

Frage: "Wie gut kannst du dich auf fremde Strecken einstellen und lässt du dir von Rubens Tipps geben?"
Hülkenberg: "Ich höre ihm natürlich zu, wenn er mir Ratschläge gibt. Aber am Ende sind wir doch zwei eigenständige Piloten. In der letzten Zeit waren wir vom Setup her oft sehr ähnlich unterwegs, das erwarte ich auch hier. Sein Montréal fühle ich mich im Auto wohler, habe mehr Selbstvertrauen und weiß besser, was ich beim Setup will und in welche Richtung es gehen soll."

Frage: "Montréal schien für Rubens und dich ein Schlüsselrennen gewesen zu sein. Danach lief es für das Team wesentlich besser."
Hülkenberg: "Damit liegst du nicht ganz falsch. Die Aerodynamik wurde geändert, mit der ging es bergauf. Ich hätte auch in Montréal schon Punkte geholt, wenn ich nicht diesen dummen Fehler gemacht hätte, als ich auf Sutil aufgefahren bin. In Valencia war ich dann im Q3, von da an lief es sehr positiv."