• 29.05.2010 19:21

  • von Fabian Hust, Marco Helgert & Dieter Rencken

Hülkenberg: "Mehr Lernen als Leiden"

Der Williams-Pilot über ein lehrreiches Lehrjahr beim strauchelnden Williams-Team und welches Verhalten er bei seinen Rennfahrzeugen bevorzugt

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team macht derzeit eine schwierige Situation durch. Man hatte sich vor der Saison wie in den vergangenen Jahren üblich mehr vorgenommen, als man bisher erreichen konnte. Mit mageren acht WM-Zählern rangiert man im Moment in der Gesamtwertung auf einem enttäuschenden siebten Rang. Natürlich könnte es für den britischen Rennstall noch düsterer aussehen, aber für ein Team, das schon Weltmeisterschaften gewonnen hat, sind die Ansprüche eben deutlich höher.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg saugt so viele Informationen wie möglich in sich auf

Für Formel-1-Neuling Nico Hülkenberg kann man die Situation unterschiedlich beurteilen. Auf der einen Seite ist der Williams auch deshalb nicht für gute Rundenzeiten gut, weil er schwieriger zu fahren ist als die Autos der Konkurrenz. Das macht das Leben des jungen Deutschen natürlich nicht einfacher. Auf der anderen Seite steht er nicht so sehr unter Druck, in die Punkte zu fahren, wie wenn das Auto dazu regelmäßig in der Lage wäre.#w1#

So bezeichnet der 22-Jährige seine Zeit im Team dann auch mit "mehr Lernen als Leiden": "Ich bemitleide mich jetzt nicht. Man regt sich darüber auf, man ist enttäuscht und frustriert. Man flucht dann auch manchmal, weil der Bock nicht dahin fährt, wohin man will."

Zudem hat Hülkenberg das Glück, dass er mit Rubens Barrichello den erfahrensten Fahrer im Feld hat, also die Möglichkeit hat, von seinem Teamkollegen jede Menge zu lernen: "Ich habe einen sehr guten Teamkollegen, der im Vorjahr um Siege gekämpft hat und vorne dabei war. Ich weiß, wenn der ein gutes Auto hat, dann holt er alles heraus. Er ist ein sehr guter Orientierungspunkt für mich."


Fotos: Nico Hülkenberg, Großer Preis der Türkei


"Ich kann auch schnell Auto fahren, sonst wäre ich nicht hier. An seinen Daten kann ich sehen, wie er fährt. Das ist aber noch nichts Besonderes. Jeder in der Formel 1 hat einen gewissen Speed. Er hat also so eine Erfahrung, eine riesige Datenbank im Hinterkopf. Von daher kann man da viele Dinge aufpicken, wie er über Sachen denkt, wie er sein Setup angeht. Das ist interessant."

Wichtig bei der Entwicklung eines Autos ist die Tatsache, dass beide Piloten einen ähnlichen Fahrstil haben und ein ähnliches Verhalten des Autos bevorzugen. Diesbezüglich ist laut Hülkenberg bei Williams alles im grünen Bereich: "Die (Fahrstile) sind gar nicht so unterschiedlich. Ich mag ein sehr stabiles Heck und ein wenig Untersteuern."