• 04.02.2010 08:34

  • von Roman Wittemeier

Hülkenberg: "Einfach Gas geben"

Nico Hülkenberg geht mit einer Mischung aus Selbstbewusstsein und Respekt in seine erste Formel-1-Saison mit Williams: "Keiner bremst für Michael"

(Motorsport-Total.com) - Nach aktuellem Stand der Dinge darf man sich in der kommenden Formel-1-Saison auf mindestens fünf Rookies freuen. Von den Neulingen bietet Williams-Pilot Nico Hülkenberg die meiste Erfahrung auf. Der Emmericher absolvierte neben dem Titelrennen in der GP2 ein ausgiebiges Praktikum in mehreren Abteilungen des britischen Rennstalls, außerdem durfte Hülkenberg allein im vergangenen Jahr fast 1.700 Kilometer testen.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg geht mit realistischen Ansprüchen und Zielen in die Saison

Dabei sind nur die offiziellen Formel-1-Testfahrten eingerechnet. Die diversen Aerodynamik-Probefahrten auf den Start- und Landebahnen von Flugplätzen kommen noch hinzu, unzählige Tage im Williams-Simulator ebenso. Der 22-Jährige soll 2010 im Schatten des erfahrenen Teamkollegen Rubens Barrichello in Ruhe reifen. "Einfach Gas geben", hat er sich vorgenommen. "Man muss aber immer auch mit der gebotenen Vernunft fahren. Unvernünftige sind in der Formel 1 nicht lange da", sagt Hülkenberg gegenüber 'auto motor und sport'.#w1#

Der amtierende GP2-Champion, der ebenso wie Michael Schumacher von Manager Willi Weber betreut wird, geht mit dem nötigen Respekt ans Werk. "Man muss sich immer wieder ins Gewissen rufen, dass man in der Formel 1 ist mit den 25 besten Fahrern der Welt und auch den besten Teams der Welt. Und das es halt nicht so einfach ist", sagt der Rookie und dämpft damit die Erwartungen für seine Debütsaison.


Fotos: Nico Hülkenberg, Testfahrten in Valencia


"In der Formel 1 etablieren und das über lange, lange Jahre", formuliert Hülkenberg seinen Anspruch. Natürlich stehen am Ende doch größere Ziele auf dem Wunschzettel: "Weltmeister werden auf jeden Fall." Hülkenberg hat das Glück, im passenden Jahr in die Formel 1 einzusteigen. Die deutsche Öffentlichkeit wird den Emmericher nahezu in Ruhe lassen, da sich das geballte Interesse auf Michael Schumachers Comeback mit Mercedes fokussieren wird.

Hülkenberg spricht voller Ehrfurcht von den Leistungen des Rekordweltmeisters, aber er schätzt die Situation in der Formel 1 auch realistisch ein. Es ist nicht unmöglich, im Rennen auch mal vor Schumacher zu fahren. "Dann hab ich was richtig gemacht", lächelt der Williams-Neuling. Er fügt hinzu: "Ich glaube, es bremst keiner für Michael. Wenn man den Jahrhundert-Rennfahrer hinter sich hat, will man ihn nicht vorbeilassen."