Hülkenberg: "Das ist Unsinn"
Der Williams-Pilot über sein Qualifying, seine Fortschritte während der Saison, die Bedeutung der Start-Seite und Michael Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg qualifizierte sich mit 2,937 Sekunden Rückstand auf der zehnten Position: "Es ist zunächst einmal positiv, dass wir es in den dritten Durchgang geschafft haben. Auf dem weichen Reifen hatte ich einen schwierigen zweiten Versuch."

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Nico Hülkenberg ist immer noch dabei, sein Arbeitsgerät richtig kennen zu lernen
"Auf meiner Runde lag ich etwas hinter meiner Zeit zurück. Ich habe es etwas zu hart probiert und verlor in der zwölften Kurve auf meinem letzten Versuch Zeit. Aus diesem Grund war die Runde gelaufen, weswegen ich auch an die Box kam. Ich bin über de la Rosa etwas überrascht, er war ziemlich gut. Auch Renault und Rosberg waren sehr stark."#w1#
"Wir dachten schon, dass es besser laufen würde. Von den Positionen sieben und acht bis zu den Positionen zehn und elf war unser Fenster. Aber wir wussten, dass es eine enge Angelegenheit werden würde. Manchmal läuft es für uns, manchmal nicht."
Wie kann es sein, dass einige Piloten im dritten Durchgang langsamer waren als im zweiten? "Manchmal ist es schwierig, wieder eine perfekte Runde zu fahren. Manchmal muss man im dritten Qualifying-Teil auch auf Nummer sicher gehen und einen Schritt zurück machen. Ich weiß es nicht. Normalerweise ist die Strecke im dritten Qualifying-Teil schneller."
Es ist auffällig, dass sich der Formel-1-Neuling im Qualifying zuletzt steigern konnte, nun konstant gute Ergebnisse erzielt: "Es ist das, was ich auch in der vergangenen Saison in der GP2 erlebt habe. Je mehr Kilometer du im Auto abgespult hast, desto zuversichtlicher fühlst du dich. Ich lerne das Auto besser kennen. Da während der Saison nicht getestet werden darf, befinde ich mich noch in diesem Prozess. Und mit Sicherheit haben wir unser Auto verbessert, was es möglich macht, um die Top 10 zu fahren."
Ob er von der sauberen oder der schmutzigen Seite startet, ist dem Williams-Pilot so ziemlich egal: "Dieses ganze Gerede um die schmutziges Seite ist meiner Meinung nach Unsinn. Ich glaube, dass das keinen Unterschied ausmacht. Meiner Meinung nach ist das immer dasselbe. Man benötigt einfach technisch einen guten Start ohne zu viel durchdrehende Räder. Dann ist es auch egal, auf welcher Seite man steht."
"Die linke Seite ist jene, über die die Autos immer fahren. Dort gibt es nicht wirklich Gummi-Spuren. Und auf der rechten Seite, von wo die GP2 startet, liegt massiv Gummi. Aber dort, wo man immer drüber fährt, liegt kein Gummi mehr. Dort ist es sauber, aber dort liegt dann eben auch nicht mehr viel Gummi. Meiner Meinung nach gibt es kaum Unterschied zwischen der rechten und der linken Seite, vielleicht ein paar Nuancen."
Auch in Bezug auf die Reifen zeigt sich der 22-Jährige gelassen, erwartet auf den weicheren Gummis keine Probleme: "Man kann so lange fahren, wie die Reifen halten. Die Rundenzeiten sind gut. In Hockenheim war es schwierig, die harten richtig zum Arbeiten zu bewegen. Hier haben wir den Medium-Reifen, es ist heißer, also ist es auch einfacher. Beim Weichen ist das Fenster etwas kleiner."
Die Konstanz der weichen Reifen ist ausreichend gut: "Ich bin gestern über 15 oder 16 Runden auf den weicheren Reifen einen Longrun gefahren, und wenn man sich die Zeiten anschaut, so waren sie nicht schlecht. Das war ein sehr konstanter Versuch. Ich erwarte nicht, dass wir nach fünf Runden irgendwelche Probleme haben und neue Reifen aufziehen müssen."
Verblüfft zeigt sich Rosberg über seinen Landsmann Michael Schumacher, der im Gegensatz zu ihm selbst nicht in die Gänge kommt: "Er ist hier um acht Zehntelsekunden von Nico entfernt, das ist ein großer Abstand. Darüber bin ich schon überrascht. Aber ich kenne natürlich auch nicht seine Situation, weiß nicht, was dort passiert."

