Hülkenberg bietet Ferrari als Fünfter die Stirn

Nico Hülkenberg startet nach Kimi Räikkönens Strafversetzung von Platz fünf und ist zuversichtlich, es auch im Rennen mit Ferrari aufnehmen zu können

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg profitiert von einer Strafversetzung Kimi Räikkönens und wird somit von Startplatz fünf in den Großen Preis von Abu Dhabi gehen. Es ist das zweitbeste Qualifyingergebnis der Saison für den Sauber-Piloten, der in Monza bereits von Position drei startete. Wäre Sauber doch bloß schon zu Saisonbeginn auf einem besseren Level gewesen - wahrscheinlich wäre es eine erfolgreiche Saison geworden. Das dürfte sich zumindest Hülkenberg denken, der sich seit gut zwei Monaten in der erweiterten Spitze etabliert hat und die Kräfteverhältnisse in der Formel 1 zum Wanken bringt.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg hat beim Start nur je zwei Red Bulls und zwei Mercedes vor sich Zoom

Mit seinem Qualifying auf dem Yas-Marina-Circuit ist der 26-Jährige sehr zufrieden: "Ich glaube, das kann sich sehen lassen. Das war das Maximum für uns, von daher können wir sehr glücklich sein. Wenn wirklich alles zusammenpasst, und der eine oder andere einen Patzer drin hat, dann ist so etwas möglich. Und heute war einfach wieder so ein Tag." Das richtige Setup habe Sauber schnell gefunden: "Für uns war es relativ einfach, weil wir da unsere Flügeloption haben (gleicher Heckflügel wie in Südkorea; Anm. d. Red.). Die haben wir relativ schnell für die beste Einstellung befunden."

Etwas überraschend sei die gute Performance seines C32 dennoch gewesen: "Von den drei verbliebenen Strecken dachte ich, diese wird am schwierigsten für uns, und dass wir hier wirklich eine Nuss zu knacken haben", erklärt Hülkenberg und muss zugeben: "Dann ist es schon ein bisschen überraschend und auch schön, dass es trotzdem so gut geht."

"Von den drei verbliebenen Strecken dachte ich, diese wird am schwierigsten für uns." Nico Hülkenberg

Mittlerweile scheint Sauber teilweise sogar stärker als Formel-1-Schwergewicht Ferrari zu sein. Hülkenberg ist deshalb optimistisch, Felipe Massa und Fernando Alonso im Rennen hinter sich halten zu können: "Ich glaube, wir können mit denen kämpfen. Unsere Longruns am Freitag waren auch nicht schlecht. Ich glaube, wir müssen uns da nicht verstecken morgen. Natürlich wird es aber kein Selbstläufer, und wir müssen richtig Gas geben und sowohl strategisch als auch fahrerisch alles richtig machen."


Großer Preis von Abu Dhabi

Die Reifen kann der Emmericher noch nicht komplett einschätzen: "Ich glaube, es läuft alles auf Ein- oder Zweistoppstrategien hinaus. Wenn man Lotus ist, kann man wohl beruhigt einen Einstopper machen (lacht; Anm. d. Red.), aber der Rest muss wahrscheinlich ein bisschen mehr nachdenken und schauen, wie es klappen kann. Ich bin mir nicht ganz sicher." Es sei schon eine Strecke, die den Reifen viel abverlangt - vor allem der letzte Sektor. "Und wenn die Reifen einmal anfangen abzubauen, dann geht das richtig in die Zeit." Erneute Blasenbildung erwartet er nicht: "Das war Indien-spezifisch. In Indien kriegt der Reifen viel, viel mehr G-Kräfte ab als hier. Das hier ist ja nichts dagegen."

"Es zeigt, dass wir diesen Level aufrechterhalten können." Monisha Kaltenborn

Hülkenbergs Teamcheffin Monisha Kaltenborn freut sich wie ihr Pilot über den guten Samstag: "In erster Linie sind wir sehr zufrieden mit der Performance des Autos, denn es zeigt, dass wir diesen Level aufrechterhalten können. Nico hat das gesamte Potenzial herausgeholt und einen großartigen Job gemacht." Weiterhin sei sie hoffnungsvoll, Force India in der Gesamtwertung noch einholen zu können (23 Punkte Rückstand), wisse aber auch, dass es extrem schwer wird: "Wir haben in den vergangenen Rennen gesehen, dass man viele Punkte holen kann, wenn alles gut läuft. Aber die Dinge können auch schnell schiefgehen, wie wir es in Indien erlebt haben." Neue Updates wird es in diesem Jahr jedenfalls nicht mehr geben, verrät Kaltenborn.