Hülkenberg bereut Sauber-Wechsel weiterhin nicht
Trotz des schwachen Saisonstarts von Sauber bedauert Nico Hülkenberg den Wechsel zum Schweizer Privatteam nicht: "Man trifft im Leben Entscheidungen"
(Motorsport-Total.com) - Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Force India 44 Punkte, Sauber fünf Punkte. Hätte, wäre, wenn kann für Nico Hülkenberg nun angegeben werden. Hätte der Emmericher sich nicht für einen Wechsel zu Sauber entschieden, würde er wohl jetzt um bessere Platzierungen fahren, denn der VJM06 von Force India zeigt derzeit in jedem Rennen eine gute Leistung, wie die Plätze vier in Bahrain und fünf in Monaco deutlich belegen.

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Trotz der mageren Punktausbeute kann Nico Hülkenberg noch lachen Zoom
Mit dem Sauber C32 konnte Nico Hülkenberg bislang hingegen nur zweimal in die Punkte fahren, und muss zuschauen, wie sein Ex-Team eine gute Platzierung nach der anderen einfährt. Da könnte doch beim Deutschen so etwas wie Bedauern aufkommen, dass er wohl den falschen Schritt gewagt hat, doch Hülkenberg winkt bei 'formula1.com' ab: "Ich bedauere mit Sicherheit, dass ich kein schnelles Auto habe", lacht der Sauber-Pilot. "Aber man trifft im Leben Entscheidungen, mit denen man leben muss."
"Als ich diese Entscheidung zum Wechsel getroffen habe, sahen die Vorzeichen anders aus", sagt Hülkenberg. Und es stimmt: Ende 2012 hatte Sauber 126 Punkte auf dem Konto - Force India "nur" deren 109. Doch in dieser Saison scheint das Schweizer Privatteam bei weitem nicht an die Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen zu können. "Das lehrt dir eines: Es gibt im Leben keine Garantien - besonders nicht in der Formel 1."
Einen Platz bei einem Topteam hatte der ehemalige GP2-Meister nach seiner erfolgreichen Saison bei Force India angestrebt. Sauber sollte ihm zum großen Sprung verhelfen, doch bisher erwies sich der Wechsel als böse Falle. Stimmen die Erfolge nämlich nicht, hat einen kein Teamchef mehr auf dem Zettel. Doch dass es für ihn irgendwann in der Königsklasse nicht mehr weiter geht, daran denkt der 25-Jährige noch nicht. "Es ist nicht so, dass ich Ängste hätte oder nicht mehr schlafen kann", erzählt Hülkenberg.
"Aber natürlich müssen wir jetzt Ergebnisse liefern. Ansonsten wird es ein dunkler Rest des Jahres." Doch dazu muss auch der C32 endlich an Fahrt aufnehmen. Doch wo soll man anfangen? Laut Hülkenberg habe das Auto nämlich keine Hauptschwäche, die ganze Performance müsse einfach verbessert werden. "Wenn wir das schaffen können, sind wir wieder unter den All-Roundern, die auf jedem Kurs erfolgreich sein können. Das ist unser Ziel."
Doch immer wieder gibt es Gerüchte, dass Sauber sich auf das neue Auto für 2014 konzentrieren könne, und das aktuelle Auto abschreibe. Das würde bedeuten, dass Hülkenberg und sein Teamkollege Esteban Gutierrez für den Rest des Jahres mit dem schwachen C32 auskommen müssten. Doch während Teamchefin Monisha Kaltenborn dem schon vor Wochen einen Riegel vorschob, dementiert auch Hülkenberg dieses Szenario: "Sauber schaut immer noch auf das diesjährige Auto. Wir können das Jahr nicht auf dem Stand beenden. Wir müssen uns definitiv jetzt verbessern."

