Hülkenberg "auf jeden Fall zufrieden", aber knapp an Q3 vorbei
Viele Fragezeichen, viel Bastelei, und dann ein starkes Qualifying: Nico Hülkenberg verpasste das Q3 knapp - Doch Magie ist mit dem Update nicht drin
(Motorsport-Total.com) - Viel hat nicht gefehlt: Um 84 Tausendstelsekunden verpasste Nico Hülkenberg beim Grand Prix von Mexiko (im Live-Ticker!) den Einzug ins Q3. Damit ließ er nicht nur seinen Teamkollegen Kevin Magnussen, der ihn zuletzt mehrfach geschlagen hatte, deutlich hinter sich. Das Ergebnis war auch eine schöne Abwechslung nach wenig erbaulichen Trainingssitzungen.

© Motorsport Images
Nico Hülkenberg erlebte eine positive Überraschung im Qualifying Zoom
Das Haas-Team versucht derzeit, das jüngste Update zu verstehen. Der komplette Konzeptwechsel bringt viel "Trail and Error" mit sich, wie Hülkenberg berichtet: "Gestern und heute Morgen hat es mit dem Auto nicht gepasst. Wir haben keinen guten Rhythmus gefunden, vor allem was den Grip auf der Hinterachse angeht. Von Training zu Training haben wir das Auto immer wieder umgebaut, auch für das Qualifying."
Und genau das war der große Wurf, denn im Qualifying hatte der Routinier endlich ein gutes Gefühl: "Zum ersten Mal hat es sich besser angefühlt und es ging in die richtige Richtung. Ich bin auf jeden Fall zufrieden."
Doch Hülkenberg ist Realist. Neben der angenehmen Abwechslung ist bei Haas auch ein gewisser Frust zu spüren, weil das Update noch nicht so richtig zündet - auch wenn das Team selbst weiß, dass es keine Wunder erwarten darf, sondern das neue Konzept erst langsam verstehen muss.
Hülkenberg bittet um Zeit: "Wir brauchen mehr Geduld. Es ist sicherlich keine Transformation seit Austin. Ja, ich glaube, bisher ist es ein bisschen hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben, wenn wir ganz ehrlich sind. Vielleicht kommt noch was, ich weiß es nicht. Aber wie gesagt: Es ist jetzt nicht wie Phönix aus der Asche."
Hinzu kommt, dass das Autodromo Hermanos Rodriguez nicht die beste Strecke ist, um Updates aerodynamischer Natur zu evaluieren. Es gibt sehr viele langsame Kurven, hinzu kommt die große Höhe, in der ganz eigene Gesetze gelten. "Diese Strecke ist immer schwierig", stimmt Hülkenberg zu. "Es gibt wenig Grip und dann noch den Höheneffekt."
Aus eigener Kraft rechnet er nicht mit Punkten: "Ich glaube, aus eigener Kraft sind wir leider nicht stark genug. Dafür brauchen wir Hilfe, zum Beispiel über die Strategie, ein glückliches Safety-Car oder andere glückliche Umstände."
Magnussen: Qualifying mit fünf Runden Training
Für Kevin Magnussen lief es das ganze Wochenende nicht rund. Im ersten Freien Training räumte er sein Cockpit für Oliver Bearman, im zweiten wurde er Vorletzter. Am Samstagmorgen kam er nach einem Disput am Funk zu einem längeren Boxenstopp. Im gesamten FT3 fuhr er nur neun Runden.
"Es ist unglaublich eng. Das ganze Feld liegt mehr oder weniger innerhalb einer Sekunde und wir sind am hinteren Ende davon. Ich bin vor dem Qualifying insgesamt fünf Runden gefahren, daher kann ich nicht viel über den Longrun sagen, den hatte ich nicht. Es war ein hartes Wochenende und ich hatte nicht die beste Vorbereitung."
Dementsprechend hatte er mit diesem Ergebnis gerechnet. "Dass Nico knapp an den Top 10 vorbeigeschrammt ist, sollte uns glücklich machen", findet er. "Für uns ist diese Strecke wegen der dünnen Luft und des niedrigen Luftdrucks wahrscheinlich schwieriger."
Und die Updates? Da stößt er in ein ähnliches Horn wie Hülkenberg: "Mit jeder Runde bekommen wir ein besseres Verständnis. Es ist kein Riesenschritt, den wir jetzt gemacht haben. Aber wir haben damit gerechnet [dass es Zeit braucht]. Es ist also keine große Überraschung für uns."
Auch Teamchef Günther Steiner spricht von einem erwarteten Ergebnis: "Es ist das, was wir erwartet haben. Wir haben das Beste daraus gemacht und hatten vielleicht ein bisschen Glück, dass wir in Q2 gekommen sind. Aber dann haben wir das Beste daraus gemacht und das Maximum herausgeholt.


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