HRT: In Brasilien läuft es besser als in Austin

HRT spart in Brasilien in den ersten beiden Trainings Runden - Dennoch war Pedro de la Rosa schneller als die Marussia-Mannschaft rund um Timo Glock

(Motorsport-Total.com) - Das krisengeschüttelte HRT-Team wird auch den Grand Prix von Brasilien in Angriff nehmen. Sollte bis Anfang Dezember kein Käufer gefunden werden, so wird es vermutlich das letzte Rennen der spanischen Mannschaft sein. Am Freitag wurde klar, dass man nur noch einen Minimaleinsatz fährt. Gerüchten im Fahrerlager zufolge soll es Knappheit bei den Ersatzteilen geben. Pedro de la Rosa drehte insgesamt 30 Runden und Narain Karthikeyan deren 28. Die Konkurrenz fuhr bis zu 70 Runden pro Fahrer.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa war am Freitag schneller als das Marussia-Duo Zoom

De la Rosas schnellster Umlauf betrug 1:17.244 Minuten. Der Inder wurde in 1:18.139 Minuten gestoppt. Damit präsentierte sich HRT überaus konkurrenzfähig, denn de la Rosa war im zweiten Freien Training schneller als die beiden Marussia-Piloten Timo Glock und Charles Pic und belegte Rang 21. HRT standen auch die Experimentalreifen von Pirelli für 2013 zur Verfügung. "Es ist eine unglaubliche Strecke und sie macht Spaß", äußert sich de la Rosa begeistert über den Traditionskurs von Interlagos.

"Wir haben von Beginn an eine gute Basis bei der Abstimmung gefunden. Es wäre aber schöner gewesen noch mehr Runden zu fahren und Longruns zu absolvieren, um die Abstimmung zu verfeinern und die Reifen besser zu nutzen. Speziell im Heckbereich müssen wir noch viel arbeiten, weil die Traktion sehr schlecht war." Das lag in erster Linie an den hohen Streckentemperaturen, denn viele Fahrer klagten über ein rutschiges Heck.


Fotos: HRT, Großer Preis von Brasilien, Freitag


"Die heutigen Rundenzeiten sind vielleicht nicht sehr repräsentativ, denn wir haben nicht das komplette Programm abgespult. Positiv ist, dass das Auto sehr gut mit der Mischung medium funktioniert. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns morgen mit der harten Mischung steigern können." Sein Teamkollege Karthikeyan belegte in beiden Trainings den letzten Platz, aber er lag sicher innerhalb der 107 Prozent. "Die Strecke ist genau so wie ich sie in Erinnerung hatte."

"Sie ist sehr schön und flüssig zu fahren. Es gibt viele schöne Kurven", schwärmt auch der Inder vom Autodromo Carlos Pace. "Deshalb ist es sehr angenehm zu fahren. Es war aber ein schwieriger Tag, weil wir nicht viele Runden gefahren sind. Deshalb habe ich nicht das Maximum aus den Option-Reifen herausgeholt, weil ich gegen Ende des Trainings in meinen schnellen Runden in Verkehr geriet. Die Balance des Autos war von Beginn an sehr gut. Während des Trainings konnten wir sie auch noch etwas verbessern."

"Es gibt aber definitiv noch Raum für Verbesserungen. Der Abbau der Hinterreifen ist noch immer zu hoch und wir müssen die Traktion verbessern. Daran werden wir morgen arbeiten." Noch vor einer Woche zitterte HRT, ob man sich für den Grand Prix in Austin qualifizieren könnte. Diese Hürde wurde dann locker geschafft. Auf der kurzen Rennstrecke in Sao Paulo sollten die 107 Prozent keine Schwierigkeit darstellen. "Es war ein positiver erster Tag, viel besser als in Austin", vergleicht Teamchef Luis Perez-Sala.

"Wir haben hier nicht das Problem, dass die Reifen nicht auf Temperatur kommen. Im Gegenteil, die Temperaturen waren heute sehr hoch. Ich glaube, jeder hatte mit dem Reifenverschleiß zu kämpfen. Wir müssen uns morgen darum kümmern und auch die Traktion speziell mit der harten Reifenmischung verbessern. Diese Strecke scheint unserem Auto besser zu passen. Hoffentlich wird es ein gutes Qualifying für uns. Einmal mehr bedanke ich mich beim gesamten Teams für die Arbeit, die sie trotz der Umstände hier in Brasilien erledigen."