• 25.08.2006 18:42

Howett: "Wir sind noch nicht am Ziel"

Toyota-Teampräsident John Howett über den Ausstieg seines Rennstalls aus der GPMA und über das umstrittene Verbot der Schwingungstilger

(Motorsport-Total.com) - Frage: "John, gibt es die Überlegung, dass Toyota als Teilhaber bei Williams einsteigen könnte?"
John Howett: "Ich glaube nicht. Toyotas Position ist, dass wir mit unserem eigenen Team gewinnen wollen, und wir freuen uns darüber, dass wir von Williams ausgewählt wurden. Sie sind ein großartiges Team mit großer Tradition und wir werden ihnen einen großartigen Motor liefern. Wenn nicht, dann werden sie uns ganz schön unter Druck setzen, nehme ich an..."

Titel-Bild zur News: John Howett

John Howetts Toyota-Team läuft nach wie vor dem ersten Sieg nach

Frage: "Warum ist Toyota aus der Herstellervereinigung GPMA ausgestiegen?"
Howett: "Da sollte man nicht zu viel hineininterpretieren. Wir finden, dass die GPMA ihre primäre Rolle erfüllt hat, nämlich das Erreichen eines neuen kommerziellen Arrangements, und was den Motor angeht, steht mehr oder weniger alles fest, daher sind wir bei Toyota der Meinung, dass die GPMA eher eine beratende Funktion in Bezug auf die langfristige strategische Entwicklung der Formel 1 hat als eine Funktion im Tagesgeschäft. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht weiter in Kontakt bleiben. Wir werden weiterhin unseren Beitrag leisten, wann immer die GPMA mit Toyota sprechen möchte."#w1#

Frage: "Warum seid ihr dann überhaupt ausgestiegen?"
Howett: "Weil wir glauben, dass die erste Aufgabe erfüllt ist. Wir wollen uns auf unser eigenes Team konzentrieren und unsere Leistungsfähigkeit steigern."

"Unsere Aufgabe ist es, zu gewinnen und schneller zu sein als alle anderen." John Howett

Frage: "Wie war bei euch die Reaktion auf den Sieg eurer Landsleute von Honda in Ungarn?"
Howett: "Erst einmal Gratulation an Nick (Fry; Anm. d. Red.) und sein Team. Unsere Aufgabe ist es aber, zu gewinnen und schneller zu sein als alle anderen. Daran arbeiten wir noch - sei es nun Ferrari, Honda, Renault oder Toro Rosso. Das ist unsere Aufgabe, alles andere macht keinen Unterschied. Wir sind noch nicht am Ziel. Der Druck von innerhalb und außerhalb des Teams bleibt aufrecht, weil wir gewinnen wollen."

Frage: "Glaubst du, dass es eine gute Entscheidung der FIA war, die Schwingungstilger zu verbieten, und wird dadurch die Weltmeisterschaft verzerrt, wie Flavio Briatore behauptet?"
Howett: "Ich denke, dass in dieser Diskussion schon mehr oder weniger alles gesagt wurde. Renault wird sicher beeinträchtigt sein und man kann Mitleid mit ihnen haben, aber es ist eine Sache der Sporthoheit. In jedem Sport muss man solche Entscheidung des Schiedsrichters respektieren. Die FIA findet eben, dass Schwingungstilger ein System sind, die nicht länger verwendet werden sollten. Wir haben das System nicht eingesetzt, daher sind wir nicht betroffen von der Entscheidung. Man muss die Entscheidung einfach respektieren."