• 14.07.2009 21:03

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Howett: Toyota unter Wert geschlagen

Teampräsident John Howett glaubt, dass Toyota auf dem Nürburgring unter Wert geschlagen wurde und immer noch ein schnelles Auto hat

(Motorsport-Total.com) - Während die etablierten Teams Ferrari und McLaren-Mercedes langsam ihren Rückstand zur Spitze verkleinern, zeigt die Formkurve bei Toyota eher nach unten: Haben die Japaner aus den ersten vier Rennen noch 26,5 Punkte mitgenommen, so waren es aus den letzten fünf nur noch acht. Der durchschnittliche Startplatz sackte im gleichen Zeitraum von 9,0 auf 11,4 ab.

Titel-Bild zur News: John Howett

John Howett glaubt, dass Toyota dieses Jahr noch einiges zeigen kann

Besonders dramatisch zeigt sich der Performancerückfall daran, dass Jarno Trulli und Timo Glock in Manama die erste Startreihe okkupierten, seither aber nur noch ein einziges Mal - Trulli als Vierter in Silverstone - in die zweite Reihe vordringen konnten. Auf dem Nürburgring ging das Team am vergangenen Wochenende dann sogar zum dritten Mal in fünf Rennen komplett leer aus: Glock wurde Neunter, Trulli 17.#w1#

Schwieriges Rennwochenende

"Timo hat ein paar Fehler gemacht, sonst wäre er locker in Q2 aufgestiegen." John Howett

Das war jedoch laut John Howett nicht repräsentativ für die wahre Leistungsstärke des TF109: "Es war ein schwieriges Wochenende", erklärte der Teampräsident am Telefon gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Timo hat ein paar Fehler gemacht, sonst wäre er locker in Q2 aufgestiegen. Ich glaube, wir haben bei den feuchten Bedingungen nicht ganz unsere Leistung gebracht. Wir konnten die besten Bedingungen nicht für eine gute Runde ausnutzen."

"Jarnos Rennen war dann vorbei, als ihm Nakajima die Frontflügel-Endplatte abgefahren hat. Timo hatte ein brauchbares Rennen aus der Boxengasse und wurde Neunter, hatte sogar eine Chance, Achter zu werden. Da hatten wir einfach Pech - sechs, sieben Zehntel schneller, dann wäre er nach dem Boxenstopp vor Heikki rausgekommen", fuhr Howett fort. "So gesehen waren wir im Qualifying auf dem falschen Fuß und hatten von da an zu kämpfen."

Doch der Brite lässt sich von den jüngsten Rückschlägen nicht entmutigen und weicht weiterhin nicht vom vor Saisonbeginn ausgegebenen Ziel ab, 2009 den ersten Grand Prix zu gewinnen. Das erscheint angesichts der Überlegenheit von Red Bull in Silverstone und am Nürburgring zwar unwahrscheinlich, doch ähnlich wie für Brawn gilt auch für Toyota, dass warme Bedingungen, wie sie am Hungaroring zu erwarten sind, das Bild ganz anders aussehen lassen könnten.

Zweitschnellste Rennrunde auf dem Nürburgring


Fotos: Toyota, Großer Preis von Deutschland, Sonntag


"Ich finde, dass das Auto immer noch einen recht schnellen Eindruck macht. Jarno hat das gezeigt, wenn er mal freie Fahrt hatte", so Howett. "Das Auto ist extrem schnell. Wir sind zuversichtlich, ein starkes Paket zu haben. Das Auto ist gut genug für starke Punkteplatzierungen und Podestplätze. Wir glauben nicht, dass wir so weit zurückgefallen sind, was die reine Konkurrenzfähigkeit des Autos angeht. In den nächsten paar Rennen wird man sehen."

Wie die Konkurrenz hat aber auch Toyota mit den Bridgestone-Eigenheiten zu kämpfen: "Ich muss schon sagen, dass die Reifen manchmal eine echte Herausforderung sind", gestand Howett. "Wie bei einigen anderen Teams haben die Reifen im Rennen auch bei uns abgebaut. Mit Fortdauer des Rennens ergibt sich oft eine andere Performancecharakteristik des Reifens in Relation zur Strecke. Viele haben Schwierigkeiten damit, die Reifen auf Temperatur zu bekommen."