Howett: "Können noch mehr herausholen"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "John, würdest du sagen, dass es für Toyota ein positiver Start in die Saison 2007 war?"
John Howett: "Ich würde sagen, dass die Erwartungen einiger Leute übertroffen wurden. Was uns selbst angeht, so erwarten wir aber, auf einem höheren Niveau zu kämpfen. Es ist sehr zufrieden stellend, dass wir die Prognosen einiger Leute nach den Wintertests übertroffen haben, aber wir wissen, dass wir noch mehr erreichen müssen."

© Toyota

John Howett glaubt fest an eine ähnliche Steigerung wie im Vorjahr

Frage: "Hat das Team deine Erwartungen übertroffen?"
Howett: "Nein. Im Vorjahr waren wir schneller als BMW, ähnlich schnell wie McLaren, wenn auch nicht im Renntrimm, und jetzt sind wir gemessen daran klar zurückgefallen."#w1#

Europasaison eine große Herausforderung

Frage: "Das Team ist nicht dort, wo es sein sollte. Muss es nun das Ziel sein, in die Top 3 vorzustoßen?"
Howett: "Es liegen zwei oder drei Herausforderungen vor uns, wenn die Europasaison beginnt. Die erste davon ist, dass wir sicherstellen, an der Spitze des Mittelfeldes zu bleiben und nicht zurückzufallen. Der nächste Schritt muss dann sein, auf BMW aufzuholen."

Frage: "Die Zuverlässigkeit ist besser als 2006, ist das ermutigend?"
Howett: "2005 hatten wir das zuverlässigste Auto im Feld, aber 2006, nach dem Wechsel auf V8-Motoren und einigen anderen detaillierten Regeländerungen, hatten wir viele Zuverlässigkeitsprobleme. Wir können da wieder hinkommen. Die Statistik beweist, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass wir ein zuverlässiges Auto haben."

Frage: "Was war dein Highlight der ersten drei Rennen?"
Howett: "Jarnos Performance in Malaysia war herausragend. Es war ein tolles Rennen, ohne Frage das bisherige Highlight. Aber auch die Zuverlässigkeit ist wieder da und wir verstehen das Auto. Wir haben die Performance signifikant gesteigert, haben den Abstand zu den Topteams zwischen Melbourne und Malaysia verringert. Das zeigt, das wir noch mehr aus dem Auto und dem Paket herausholen können."

Frage: "Es ist kein Geheimnis, dass das Team im Winter ein oder zwei Probleme hatte. Wie zufrieden bist du mit der Reaktion des Teams?"
Howett: "In Melbourne waren wir schneller als von den Leuten erwartet und in Malaysia haben wir den Abstand zu den drei Topteams verringert - um etwa 50 Prozent im Vergleich zu Melbourne. Das war in Bahrain dann mehr oder weniger weiterhin so. Das ist den Mühen des Teams in allen Bereichen zu verdanken. Nach dem erfolgreichen Test in Barcelona sind wir schon gespannt darauf, wo wir am kommenden Wochenende stehen werden."

Frage: "Wie viel wird am Auto beim Grand Prix von Spanien anders sein?"
Howett: "Dem unerfahrenen Auge werden die Veränderungen nicht riesig vorkommen, aber es wurden in vielen Bereichen Fortschritte gemacht. Wir wissen, dass die Performance jetzt besser ist. Wir wissen, dass auch die anderen Teams hart arbeiten. Auf die Verbesserung im Verhältnis kommt es an. In der Formel 1 bringen dramatische Änderungen nicht immer Performance, sondern es geht um subtilere Evolutionen und darum, zu verstehen, wie man aus einem Auto mehr herausholen kann."

Zunächst Stabilisierung der Mittelfeldposition

Frage: "Das Mittelfeld liegt sehr eng beisammen, da können schon kleine Änderungen viel ausmachen, nicht wahr?"
Howett: "Ganz klar. Unser Ziel ist, die Position an der Spitze des Mittelfeldes zu behaupten, aber wir wollen dieses Jahr noch weiter nach vorne kommen. Also müssen wir hart arbeiten, damit wir den Abstand zum Team vor uns, BMW, weiter verkürzen können."

Frage: "Wie ist die Atmosphäre im Team?"
Howett: "Sehr positiv. Jarnos fantastische Performance in Malaysia war ein Motivationsschub für alle. Er hat viele seiner vorherigen Schwächen ausgemerzt und gezeigt, dass er fighten kann, wenn die Balance konstant ist, und das noch dazu sehr stark. Für alle im Team ist es eine tolle Sache, wenn wir mitfighten können, aber früher oder später wollen wir ganz vorne stehen."

Frage: "Wie bewertest du die Performance eurer beiden Fahrer? Sie haben gute und schlechte Tage."
Howett: "Das kann man bei den meisten Teams sagen. Sogar bei Ferrari und McLaren haben erfahrene Piloten manchmal mit den neuen Reifen für 2007 Probleme. Die Reifen und die Art und Weise, wie das Auto abgestimmt werden muss, passen zu Jarnos Fahrstil besser als zu dem von Ralf. Wir haben die Situation für Ralf in den vergangenen Wochen verbessert. Nun glaube ich, dass er das Potenzial des Autos voll ausschöpfen kann."

Frage: "Im Vorjahr habt ihr euch vom ersten bis zum letzten Saisonrennen sehr gesteigert. Macht dir das Hoffnung für 2007?"
Howett: "Ich denke, jeder in der Formel 1 pusht enorm. Es ist aufgrund des Vorjahres klar, dass wir uns während einer Saison stark steigern können, denn damals waren wir am Anfang auch nicht so stark, aber wir wurden immer besser. Genauso wollen wir auch dieses Jahr verfahren, aber es gibt noch vier, fünf oder sechs andere Teams, die das nicht anders sehen. Es ist eine motivierende Herausforderung für unsere Leute, das noch einmal zu schaffen, um am Ende ein ernstzunehmender Mitbewerber in der Formel 1 zu sein."