• 25.04.2007 16:33

Howett: "Heidfeld nur oberes Mittelfeld"

Alle schwärmen derzeit von Nick Heidfeld, nur Toyota-Teampräsident John Howett bezeichnet den Deutschen bestenfalls als "oberes Mittelfeld"

(Motorsport-Total.com) - Mit drei vierten Plätzen in den ersten drei Rennen und klaren Verhältnissen im Stallduell gegen Supertalent Robert Kubica hat Nick Heidfeld während der Überseetournee der Formel 1 seinen Kritikern gewaltig das Maul gestopft. Nur Toyota-Teampräsident John Howett lässt sich von der Euphorie um "Quick Nick" nicht anstecken.

Titel-Bild zur News: John Howett

Toyota-Präsident John Howett hätte Nick Heidfeld schon 2004 haben können

"Heidfeld ist für mich oberes Mittelfeld, mehr nicht", erklärte der Brite der 'Sport Bild'. Gleichzeitig dementierte er Gerüchte, er habe zu Heidfeld-Manager Werner Heinz Kontakt aufgenommen, um schon mal die Fühler nach einem potenziellen Ersatzmann für Ralf Schumacher Ausschau zu halten, denn mit dem BMW Sauber F1 Team Piloten würde man sich "nicht verbessern", reihte er Heidfeld unter Schumacher und Jarno Trulli ein.#w1#

Toyota will Schumacher unterstützen

Für Schumacher müssen diese Aussagen Balsam auf den offenen Wunden sein, denn der jüngere Bruder des in Rente gegangenen siebenfachen Weltmeisters musste sich in den vergangenen Wochen jede Menge mediale Kritik anhören - sogar vom möglichen Karriereende nach Auslaufen des Vertrags war die Rede. Howett scheint aber keine derartigen Absichten zu haben: "Wir müssen Ralf jetzt helfen und das Auto nach seinen Wünschen umbauen", hielt er fest.

Was dahinter steckt, ist klar: Ex-Motorenchef Norbert Kreyer wollte Heidfeld schon Ende 2004 zu Toyota holen, konnte sich aber gegen Howett nicht durchsetzen. Heute erinnert sich der nicht mehr in der Formel 1 tätige Ingenieur so an die damalige Situation: "Howett wollte lieber einen großen Namen. Das spielte dem damaligen Schumacher-Manager Willi Weber in die Hände, der für Ralf daraufhin den Megadeal abschließen konnten."

Und wieder einmal geht es ums Ego...

Sollte die Geschichte stimmen, so wäre es für Howetts Ansehen bei den Konzernchefs in Japan nicht gerade förderlich, wenn er seinen Millionenstar Schumacher gegen den billigeren Heidfeld eintauschen - und damit vielleicht auch noch Erfolg haben - würde. Dass er an Schumacher definitiv festhalten wird, ist aber auch nicht gesagt, denn über einen etwaigen neuen Vertrag des Deutschen soll erst im Sommer verhandelt werden.

Indes zeigte sich Heidfeld, der seinerseits hofft, dass das BMW Sauber F1 Team die Option auf ihn so schnell wie möglich einlösen wird, von der Kritik der Konkurrenz unbeeindruckt: "Ich weiß, was ich kann und fahre lieber schnelle Runden, als mit dem Mund kräftig Gas zu geben. Eigentlich kann Ralf einem in der momentanen Situation langsam leid tun", gab der 29-Jährige bei einem Pressetermin zu Protokoll.