• 19.02.2011 16:29

  • von Britta Weddige & Dieter Rencken

Horner: "Wir verlassen uns auf Bernie"

Red-Bull Teamchef Christian Horner ist überzeugt, dass Bernie Ecclestone die Teams keiner unnötigen Gefahr aussetzt - Lage in Bahrain bleibt weiter angespannt

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teams hoffen, dass in den nächsten Tagen eine Entscheidung fällt, ob es nach Bahrain geht oder nicht. Nach Wunsch der Teamvereinigung FOTA soll noch an diesem Wochenende, spätestens am Montag Klarheit herrschen. Doch Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist davon überzeugt, dass Bernie Ecclestone und die FIA eine gute Entscheidung treffen.

Titel-Bild zur News:

In Bahrain bleibt die politische Lage auch weiter angespannt

"Ich denke, dass dies eine sehr schwierige Situation ist", sagt Horner. "Es ist sehr schade, denn in Bahrain war es immer fantastisch. Jeder hat sich darauf gefreut, dort hin zu fahren. Doch jetzt gibt es dort die Unruhen." Ein Entscheidung, ob der Test und der Grand Prix Anfang und Mitte März stattfinden soll, obliege jedoch nicht den Teams, betont Horner.

Denn diese Entscheidung müssen Ecclestone und die FIA treffen. "Wir verlassen uns auf Bernie, er hat mehr Informationen als wir", sagt Horner weiter. "Ich bin sicher, dass er die Formel 1 nicht irgendwo hin schicken würde, wo es nicht sicher ist. Wir vertrauen seiner Beurteilung."

In Bahrain selbst entspannt sich die Lage noch nicht, auch wenn Kronprinz Scheich Salman bin Hamad al-Chalifa den Dialog mit den Oppositionellen sucht. Er hat am heutigen Samstag mit sofortiger Wirkung das Militär aus den Straßen und Wohngebieten Bahrains zurückbeordert. Nun soll die Polizei wieder für die Aufrechterhaltung der Ordnung sorgen. Sein Vater, König Hamad, hatte das Militär eingesetzt, um gegen die Demonstranten vorzugehen.

Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Kronprinz Salman (hier mit Bernie Eclclestone), will die Lage beruhigen Zoom

Doch diese Maßnahme scheint keine Ruhe in die Hauptstadt Manama gebracht zu haben. Kaum war das Militär abgezogen, hat die Polizei Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt. Zudem hat sie die Zugänge zum Perlenplatz blockiert, wo es in den vergangenen Tagen zu den meisten Protesten gekommen ist. Dort war heute eine weitere Kundgebung geplant. Mehrere Regierungsgegner sollen festgenommen worden sein.

Kronprinz Salman sagte heute in einer Fernsehansprache: "Wir hatten heute einen Hoffnungsstrahl, und ich danke allen weisen und rationalen Männern, die zur Besonnenheit, Sicherheit und zum nationalen Zusammenhalt aufgerufen haben. Wir beginnen nun mit einer neuen Phase, einer Phase, in der wir die Probleme ernsthaft und aufrichtig besprechen werden. Ich möchte noch einmal dazu aufrufen, dass jetzt Ruhe nötig ist, damit alle Parteien ihre Ansichten und Probleme verantwortungsbewusst und produktiv vorbringen können."

"Ich betone erneut, dass unsere Pflicht ist, für Sicherheit und Stabilität zu sorgen, damit es keinen Aufruhr gibt und die Lage nicht noch schlimmer wird", fuhr Kronprinz Salman fort. "Je besonnener wir vorgehen, umso näher kommen wir unserem Ziel. Ich hoffe, dass wir uns mit allen politischen Kräften in diesem Land die Hände reichen, zusammenarbeiten und kommunizieren können."

Sein Gesprächsangebot wurde von der Opposition bisher jedoch noch nicht angenommen. Sie will nur dann mit der Regierung verhandeln, wenn es Garantien gibt, dass die Demonstranten nicht mehr angegriffen werden. Die Oppositionsbewegung El Wefak hält das Angebot zudem nicht für ernst gemeint.