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Horner: "Mit diesem Druck können wir umgehen"

In welchen Moment Christian Horner das Ausmaß des Triumphes bewusst geworden ist und wann Dietrich Mateschitz den Titel einforderte

(Motorsport-Total.com) - Christian Horner erlebt den Grand Prix von Australien dieses Jahr mit einem anderen Gefühl: Erstmals kommt der Red-Bull-Teamchef als Titelverteidiger zu einem Rennen. Ein Vorteil oder ein Nachteil? "Der Druck ist sicher ein anderer", gibt der Brite gegenüber 'F1.com' zu. "Aber glaubt mir: Es ist fantastisch, nach Melbourne zu kommen, die Nummern eins und zwei auf den Autos zu sehen und an der Spitze der Boxengasse zu stehen. Mit Nachbarn wie McLaren oder Ferrari realisiert man, was man im letzten Jahr erreicht hat."

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Teamchef)

Endlich Titelverteidiger: Christian Horner strahlt über ganze Gesicht

Insgesamt fällt das Urteil also eindeutig positiv aus: "Es ist wirklich schmeichelhaft, als Team, das es zu schlagen gilt, wahrgenommen zu werden. Das ist ein Druck, mit dem wir umgehen können." Auch wenn Horner meint, dass er es erst jetzt realisiert, was seiner Truppe 2010 gelungen ist, gab es schon nach der Erfolgssaison Momente, in denen er das Ausmaß des Triumphes erahnen konnte.

"Diese zehn Tage im November des letzten Jahres, als wir zuerst die Konstrukteurs- und dann die Fahrer-WM gewonnen haben, waren sehr speziell", erinnert er sich. "Ich war extrem stolz, was das Team in dieser konkurrenzfähigen Saison erreicht hat. Zehn Fuß groß habe ich mich nur einmal gefühlt: Als Bernie Ecclestone mir die Trophäe für den Konstrukteurs-Titel bei der FIA-Gala in Monaco vergangenen Dezember überreicht hatte. Man sieht sich die Namen auf dem Pokal an - Cooper, BRM, McLaren, Brabham, Ferrari, und Williams. Es war etwas ganz Besonderes, die Namen anzusehen, und zu realisieren, dass man nun ein Teil davon ist."

Dabei war das Red-Bull-Team ursprünglich im Fahrerlager als Spaßtruppe verschrien. In den Boxen tönte stets laute Musik, die Formula Unas brachten einen gewissen Glamourfaktor in die Energy-Station. "Sehr schnell haben wir uns im Fahrerlager dann Glaubwürdigkeit erarbeitet und diese mit Leistungen untermauert", sagt Horner.

Wie viel Zeit ihm Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz beim Formel-1-Einstieg 2005 gegeben hatte, um mit seinem Team Weltmeister zu werden? "Als ich mich zum ersten Mal mit ihn Ende 2004 zusammensetzte", erzählt Horner, "da hatte er die Vision, Weltmeisterschaften zu gewinnen, wir haben aber nie einen Zeitrahmen besprochen. Er hat nur gesagt: 'So schnell wie möglich'."