• 23.07.2010 09:42

  • von Sven Haidinger und Dieter Rencken

Horner: "Leute vergessen, wie weit wir gekommen sind"

Christian Horner zieht Halbzeitbilanz: Trotz des besten Autos liegt man in der WM zurück, doch der Red-Bull-Teamchef schöpft aus dem tollen Aufstieg seines Teams Hoffnung

(Motorsport-Total.com) - McLaren gegen Red Bull - das ist bisher das Duell der Saison. Bei Halbzeit führt das britische Team überraschenderweise gegen die Austro-Mannschaft mit Sitz in Milton Keynes in beiden WM-Wertungen, obwohl sich Adrian Neweys RB6 als das bessere Auto herausgestellt hat. Das überrascht auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Dieses Jahr ist es sehr eng - wir sind der Jäger und nicht der Gejagte. Jetzt ist es wichtig, dass wir mit beiden Autos vorne sind und so viele Punkte wie möglich einfahren."

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor), Christian Horner (Teamchef)

Mit vereinten Kräften setzen Newey und Horner zum WM-Endspurt an

Der Brite geht davon aus, dass das Pendel in der zweiten Saisonhälfte einige Male zugunsten von Red Bull ausschlagen wird, doch auch McLaren wird auf manchen Strecken die Nase vorne haben. Außerdem hat er noch ein anderes Team auf seiner Rechnung: "Man darf Ferrari nie unterschätzen."#w1#

Vor allem auf den "Motoren-Strecken" Spa-Francorchamps und Monza sehen einige Experten Schwierigkeiten auf Red Bull zukommen - das Renault-Aggregat ist bekanntlich nicht das stärkste, die Mercedes-Teams sind auf diesen Kursen zu favorisieren. Doch Horner relativiert: "Ich denke, dass wir im Mittelsektor in Spa sehr stark sein werden." Kein Wunder, in den schnellen Kurven kann Red Bull seine hervorragende Aerodynamik ausnutzen.

Dieser Aerodynamik verdankt es das Team auch, dass man trotz vieler technischer Probleme und der nicht immer produktiven Stallrivalität zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel bei Saisonhalbzeit gut im WM-Rennen liegt. Auch Horner zieht bisher ein positives Fazit: "Wir haben fünf von zehn Rennen gewonnen - das sind also 50 Prozent, was eine ziemlich beeindruckende Bilanz ist."

Er verweist auf die Saison 2009: "Da haben wir im gesamten Jahr nur sechs Rennen gewonnen. Die Leute vergessen, wie weit das Team in so kurzer Zeit gekommen ist. Natürlich lernen wir noch unsere Lektionen. Unsere Lernkurve ist manchmal steiler als die der anderen, doch die Leidenschaft und die Hingabe, die es bei uns gibt, hat uns so stark gemacht und wir uns auch weiterhin stärken."