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Horner: "Genau zur rechten Zeit"
Red-Bull-Teamchef Christian Horner bejubelt den ersten Doppelsieg der Saison 2012 und spricht über die entscheidenden Momente beim Südkorea-Rennen
(Motorsport-Total.com) - Red Bull ist auf Kurs - und das mehr denn je in dieser Saison: Sebastian Vettel und Mark Webber bescherten dem österreichisch-britischen Rennstall beim Großen Preis von Südkorea einen klaren Doppelsieg. Damit hat Red Bull - dank Vettel - sowohl die Führung in der Fahrerwertung als auch weiterhin den ersten Platz in der Hersteller-Tabelle inne. Und im Titelkampf allerbeste Karten.

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Jubel bei Red Bull: Mark Webber, Sebastian Vettel und die Teamführung Zoom
Auch, weil sich Vettel und Webber zu Beginn des fünftletzten Saisonrennens nicht zu sehr bekämpften, obwohl gleich auf den ersten Metern eine Entscheidung fiel. "Beide Fahrer kamen gut weg, doch Sebastian erwischte den etwas besseren Start", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Rennen. "Er setzte sich innen neben Mark, ehe beide Seite an Seite auf Kurve drei zufuhren."
Und da wurde dem Teamchef durchaus etwas mulmig. Wahrscheinlich stiegen Erinnerungen an ein gewisses Rennen in Istanbul in ihm auf, doch die Befürchtungen waren unbegründet. "Sie haben sich toll verhalten und ließen sich gegenseitig gerade genügend Platz", meint Horner. "Ausgangs von Kurve drei lagen beide vor Ferrari und McLaren. Danach ging es nur darum, die Reifen zu händeln."
Diese Aufgabe meisterte Red Bull ebenfalls perfekt. Doch ein Spaziergang war all dies nicht, betont Horner. Die unklare Reifensituation habe den Kommandostand der aktuellen Weltmeister während des Rennens schwer in Atem gehalten. Vor allem gegen Rennende, als Vettel und Webber jeweils rund 20 Runden auf ihrem letzten Reifensatz zurücklegen mussten. Anspannung pur bei Horner.
"Uns war klar: Das war an der Grenze. Wir wollten die Reifen daher nicht überstrapazieren", sagt der Teamchef. Eine schnellste Rennrunde, wie sie Vettel gern am Ende eines Grand Prix absolviert, wurde dem Deutschen daher (wieder einmal) kategorisch untersagt. "Wir alle wissen, dass Sebastian lila Sektorenzeiten so sehr mag", meint Horner. Dieses Mal wollte man aber kein Risiko eingehen.
"Ich sagte zu Rocky (Vettels Renningenieur Guillaume Rocquelin; Anm. d. Red.): 'Wir brauchen jetzt garantiert keine schnellsten Runden und schon gar keine Heldentaten.'" Was so auch an Vettel ins Cockpit weitergegen wurde. Der Formel-1-Weltmeister war aber ohnehin "vorgewarnt": Just vor seinem zweiten Boxenstopp hatte er sich am Ende der langen Gegengeraden massiv verbremst.
"Dieser Verbremser zeigte, dass das nicht aus der Luft gegriffen war", meint Horner und spricht erneut die Reifenthematik an. Man wisse einfach nicht, wann das Pirelli-Gummi einbreche. "Das Problem ist: Du hast halt keine Vorwarnung. Irgendwann wollte ich mir schon gar nicht mehr die Zeitlupen-Wiederholungen ansehen, sondern warf stattdessen lieber einen Blick in die Daten", sagt Horner.
Diese Vorsicht machte sich bezahlt, denn aus Red-Bull-Sicht ging alles glatt. "Wir hatten vier sehr gute Stopps und verbrachten am wenigsten Zeit in der Boxengasse. Die Autos fuhren auf den Positionen eins und zwei ins Ziel. Es ist unser zwölfter Doppelsieg. Ein fantastisches Teamergebnis. Das kam genau zur rechten Zeit", meint Teamchef Horner. "Da ist man einfach hochzufrieden."

