• 19.03.2014 20:14

  • von Dominik Sharaf

Horner fordert Renault: "Müssen eine Sekunde finden"

Der Red-Bull-Teamchef lastet die Probleme in Australien "zu 90 Prozent" Renault und seiner Motorsoftware an - Mercedes noch weiter vorne als gedacht?

(Motorsport-Total.com) - Die Klatsche für Renault fiel beim Formel-1-Saisonauftakt in Melbourne nicht so herb aus wie viele Experten erwartet hatten. Trotzdem ist nach der Disqualifikation Daniel Ricciardos mit zwei Toro Rosso in den Punkterängen wenig Zählbares übrig geblieben. Die Schwierigkeiten der Testfahrten wollen die Franzosen trotzdem schnell zu den Akten legen. Remi Taffin jedenfalls hat Hoffnung geschöpft: "Insgesamt war das Abschneiden fifty-fifty. Es geht nur um Optimierung", meint der Motorenchef.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner wäre mit einer Standleitung nach Frankreich gut beraten Zoom

Christian Horner sieht den Antriebspartner in der Pflicht, wenn es um eine zügige Verbesserung geht: "Neunzig Prozent der Probleme hängen mit der Software und damit, wie das ERS und der Verbrennungsmotor harmonieren, zusammen", erklärt der Red-Bull-Teamchef, dessen RB10 von der Fachwelt erneut als aerodynamisches Kunstwerk geadelt wird, gegenüber 'Autosport'. Allerdings nützt das wenig, wenn auf der Geraden nicht der nötige Top-Speed vorhanden ist, um aus dem Windschatten zu ziehen respektive sich zu verteidigen.

Einschränkungen bei der Fahrbarkeit und die Schwierigkeit, das Drehmoment zu übertragen, hätten sich negativ auf die Höchstgeschwindigkeit ausgewirkt, analysiert Horner. Er spielt den Ball nach Viry-Chatillon, wo an den Renault-Aggregaten geschraubt wird: "Da gibt es verdammt viel Luft nach oben", so der Brite. Er beziffert den Rückstand auf Mercedes und erhöht damit den Druck: "Ich würde ihn auf durchschnittlich eine Sekunde pro Runde schätzen. So viel müssen wir also finden."

Aber sagt das Defizit aus Melbourne wirklich alles aus über die Kräfteverhältnisse? Nico Rosberg kontrollierte das Rennen an der Spitze und könnte mit Blick auf den Spritverbrauch sowie den Reifenverschleiß früh taktiert haben. "Sie haben sicher nicht alles ausgereizt, was sie im Moment in petto haben", gibt Horner zu bedenken und schreibt den Geheimfavoriten der Testfahren noch lange nicht ab: "Williams wirkt auch sehr schnell. Mit einem sauberen Rennen wären sie mit bei der Musik gewesen."