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  • 19.03.2014 19:12

  • von Dominik Sharaf

Boullier verschärft den Ton: Konservativ war gestern

Der McLaren-Mann will in Europa den Ton angeben - Trotz Anfangsschwierigkeiten kein Problem mit dem Durchflussmengen-Sensor: "Arbeiten nach Regeln"

(Motorsport-Total.com) - Wenn es um die zweite Kraft im Machtgefüge zu Beginn der Saison 2014 geht, kommen nach den Erkenntnissen aus Melbourne für den Platz hinter Mercedes drei Teams infrage: McLaren, Red Bull und Williams, wobei die Truppe aus Grove ein großes Resultat schuldig geblieben ist. Wokings Rennleiter Eric Boullier ist trotz einer konservativeren Herangehensweise nicht gewillt, die Verfolgerrolle zu akzeptieren und demonstriert nach Podiumsplätzen durch Kevin Magnussen und Jenson Button eine breite Brust.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Boullier ist begeistert vom Abschneiden in Melbourne: Jetzt soll noch mehr kommen Zoom

Der Franzose räumt gegenüber 'Autosport' ein, dass die Silberpfeile derzeit einen Schritt voraus sind: "Es stimmt, dass Mercedes aktuell schneller ist, vielleicht eine halbe oder eine dreiviertel Sekunde im Vergleich zum Rest des Feldes", so Boullier, der für den Rückstand eine strategische Maßnahme seines Arbeitgebers verantwortlich macht: "Wir bei McLaren haben uns auf ein verlässliches Auto konzentriert, weil wir das für den Schlüssel hielten." Durch die Führung in der Konstrukteurs-WM sieht er sich bestätigt.

Boullier und Co. wollen die Basis nutzen, um aggressiver zu werden und konsequent an der Leistung des MP4-29 zu feilen. "Jetzt machen wir gewaltig Druck, was die Leistung betrifft", verspricht der frühere Lotus-Verantwortliche, der spätestens in drei Rennen auf Augenhöhe mit den Silberpfeilen sein will. Damit nicht genug: "Unser Ziel ist Barcelona und dann bei den ersten Europa-Rennen davonzuziehen." Boullier rechnet damit, dass Mercedes an der Spitze noch mehr Gesellschaft bekommt als die von McLaren.

Ob auch Red Bull dabei ist? Boullier bleibt schmallippig, wenn es um die Benzinaffäre um Daniel Riciardo geht. Er berichtet aber von Problemen mit der Genauigkeit der Durchflussmengen-Sensoren, die seit Januar in Zusammenarbeit mit der FIA ausgeräumt werden. McLaren habe das Bauteil des Weltverbandes unlängst als maßgeblich akzeptiert. "Wir wussten, dass wir vorsichtig sein müssten", so Boullier, sieht sich aber auf der sicheren Seite: "Wie viele Teams waren wir das ganze Wochenende über regelkonform. Wir arbeiten nach den Regeln."