Honda weiterhin massiv gegen Einfrieren der Motoren
Für die FIA ist das letzte Wort bereits gesprochen, doch Honda-Teamchef Nick Fry drängt weiterhin vehement auf einen Kompromiss in der Motorenfrage
(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat in Magny-Cours klargemacht, dass sie das Einfrieren der Motorenentwicklung ab spätestens 2008 durchziehen will - zur Not auch gegen den Willen der Hersteller. Für Max Mosley, den Präsidenten des Automobilweltverbandes, ist damit das letzte Wort gesprochen, für Honda-Teamchef Nick Fry jedoch noch nicht.

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Honda hätte mit einem Einfrieren der Motoren überhaupt keine Freude...
Nach aktuellem Stand dürfen die Teams ihre Motoren zwar während der Saison 2007 weiterentwickeln, müssten aber Anfang 2008 für mehrere Jahre auf die im Juni homologierten Triebwerke zurückrüsten. Dies bedeutet naturgemäß, dass der Leistungsstand sich nicht mehr verschieben könnte - was all jenen ein Dorn im Auge ist, die in diesem Sommer nicht hundertprozentig konkurrenzfähig sind.#w1#
"Der Juni-2006-Motor wäre ein Desaster, unglaublich schwierig für uns und für einige andere Teams", wird Fry von 'autosport.com' zitiert. "Sollte es so kommen, wären wir in einer sehr kritischen Situation. Ich weiß aus Gesprächen mit anderen Teamchefs, dass sie der gleichen Meinung sind. Wir können uns nicht in eine Situation begeben, in der wir für mehrere Jahre nicht konkurrenzfähig sein würden. Niemand will eine Formel 1, in der man so lange wüsste, wer gewinnen wird."
Indirekt gibt der Brite damit zu, dass der Honda-Motor momentan nicht auf dem Leistungsstand der Topteams ist, was viele in der Szene genauso sehen. Laut Expertenmeinungen führen derzeit Cosworth und Mercedes, die phasenweise sogar über 20.000 Touren drehen können, die inoffizielle Hackordnung an, während Renault angeblich das fahrbarste Aggregat haben soll. Auch BMW, Ferrari und Toyota werden recht hoch eingeschätzt.
Fry hofft nun aber, dass Mosley nicht bei seinem letzten Wort bleibt und noch einmal über das Indianapolis-Abkommen nachdenkt: "Ich glaube, dass die FIA eine statische Situation auch nicht wollen kann, denn wir alle müssen zusammenrücken und den Sport verbessern. Für mich ist das alles noch eine ungeklärte Situation, in der wir einen rechtschaffenen Kompromiss finden müssen", fügte er abschließend an.

