• 19.02.2009 12:45

  • von Roman Wittemeier

Honda-Verhandlungen: Virgin, Fry oder Schließung

Bernie Ecclestone würde die Übernahme des bisherigen Honda-Werksteams durch die britische Virgin Group gern sehen - Honda-Chefetage droht

(Motorsport-Total.com) - Das Interesse der britischen Virgin Group an einer Übernahme des bisherigen Honda-Rennstalls ist mittlerweile bestätigt, doch eine Zusage für den Deal lässt auf sich warten. Angeblich soll sich die Zukunft spätestens am kommenden Dienstag entscheiden. Virgin-Chef Richard Branson hat einen prominenten Fürsprecher. Bernie Ecclestone sähe den Milliardär sehr gern in der Formel 1. "Wir würden ihn mit offenen Armen empfangen", sagte der Formel-1-Boss dem britischen 'Daily Mirror'.

Titel-Bild zur News: Virgin-Logo

Das Virgin-Logo könnte bald auf den bisherigen Honda-Boliden prangen

"Er ist genau der Typ, den wir in unserem Sport brauchen", rollte Ecclestone den roten Teppich aus. "Sir Richard Branson ist ein wundervoller Mensch. Ich habe ihn in Monza getroffen und wir haben uns gut verstanden." Natürlich sähe Ecclestone den britischen Unternehmer gern. Falls der Virgin-Deal zustande kommt, müsste der britische Formel-1-Boss wahrscheinlich keine Vorschusszahlung an das Team leisten.#w1#

Virgin ein Kandidat von vielen?

Doch nach wie vor gibt es mehrere Optionen für die Honda-Zukunft. Neben dem Angebot der Virgin Group steht nach wie vor die Übernahme durch Geschäftsführer Nick Fry, Teamchef Ross Brawn und weiteren hochrangigen Managern des Teams auf der Liste. "Ich kenne diese Pläne", sagte Ecclestone. "Wenn Virgin interessiert ist und man gleichzeitig das Management behalten könnte, wäre das großartig." Eine solche Konstallation ist allerdings nur wenig realistisch, denn Branson dürfte Adrian Reynard als neuen starken Mann installieren.

Bernie Ecclestone

Für Bernie Ecclestone sind die Verhandlungen ein Buch mit sieben Siegeln Zoom

Also lautet die Rechnung: Entweder Virgin oder Fry oder gar nichts. Der Geschäftsführer muss dringend das Geld zusammenbekommen, um die Zukunft des Rennstalls auch der Honda-Führungsbene garantieren zu können. Teamchef Brawn bestätigte der Zeitung 'Blick', dass der Countdown laufe und die Entscheidung "am Montag" falle. Möglicherweise tun sich für den erfolgreichen Techniker und Strategen und seine Mitstreiter neue Geldquellen auf, mit welchen sie Honda überzeugen können.

Immerhin fällt die Entscheidung über die Fortführung des Teams in Japan. Und von dort hörte man drohende Worte. "Es stimmt, dass wir verschiedene potenzielle Käufer auf der Liste haben. Das Team könnte aber immer noch aufgelöst werden, falls die Verhandlungen scheitern", sagte Honda-Sprecher Hiroyuki Murase der Agentur 'AP'. Auch der mögliche neue Motorenpartner Mercedes erwartet angeblich zu Beginn der kommenden Woche die erste Leasingrate.

Sato, Barrichello oder Senna?

Branson will mit seiner Virgin Group einen neuen Bio-Kraftstoff vermarkten, den der milliardenschwere Weltraumfan in den kommenden Monaten auf den Markt bringen möchte. Angeblich hatte er bereits im November 2008 bei Honda ein Übernahmeinteresse deponiert, damals war aber der Rückzug noch nicht abzusehen und der Kaufpreis lag entsprechend höher. Zurzeit liegt der Preis für das Team bei genau einem britischen Pfund (etwa 1,13 Euro). Allerdings muss ein potenzieller Käufer den Erhalt der 700 Arbeitsplätze garantieren.

Nick Fry

Alleingang: Geschäftsführer Nick Fry will das Team in Eigenregie übernehmen Zoom

Virgin-Besitzer Branson ist in der Formel 1 nicht unbekannt. 2002 trat er als Sponsor von Jordan erstmals auf die Grand-Prix-Bühne, zuletzt unterstützte er die Karriere von Takuma Sato. Sollte Virgin also übernehmen, könnte der Japaner schnell wieder ein Kandidat für 2009 an der Seite von Jenson Button sein. Auch Rubens Barrichello muss man allerdings noch auf der Rechnung haben. Die Chancen auf ein Formel-1-Debüt von Bruno Senna scheinen allerdings sehr gering zu sein.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt