Honda-Szenario wäre für Theissen keine Blamage

Sollte das BMW Sauber F1 Team einen neuen Eigentümer finden und plötzlich Erfolg haben, wäre das für Mario Theissen keine Blamage

(Motorsport-Total.com) - Peter Sauber sucht derzeit in Malaysia nach einem neuen Eigentümer für das BMW Sauber F1 Team und besonders für den von ihm gegründeten Standort Hinwil, wo mehr als 400 Mitarbeiter beschäftigt sind. Besonders in der Schweiz hoffen viele Kritiker, dass BMW nach dem unerwarteten Ausstieg auf die Nase fällt und das neue Team plötzlich Erfolge einfährt.

Mario Theissen hat noch keinen neuen Eigentümer für das Team gefunden

Eine ganz ähnliche Erfahrung hat Honda gemacht: Die Japaner fuhren 2008 hoffnungslos hinterher, investierten jedoch zuvor noch viel Geld, holten Ross Brawn als Teamchef und legten damit den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft. Doch just als die goldene Erntezeit begann, zog der Honda-Vorstand den Stecker. Sollte BMW ein ähnliches Schicksal erleiden, würde Motorsport Direktor Mario Theissen dies jedoch nicht als Blamage werten.#w1#

"Das wäre für uns ein sehr positives Szenario", wird der Deutsche von 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!) zitiert. "Denn wir sind nicht wegen der sportlichen Performance ausgestiegen. Wir haben in diesem Jahr zwar einen Rückschlag erlitten, gehen aber selbst davon aus, dass wenn wir weitermachen würden, wir im nächsten Jahr wieder vorne bei der Musik wären. Insofern erwarten wir dieses Szenario geradezu."

Sollte sich kein neuer Eigentümer finden, dann wäre denkbar, dass der Standort Hinwil weiterhin von BMW genutzt wird: "Eine Alternative wäre die Nutzung der Kompetenz der Mitarbeiter als Entwicklungsstandort", bestätigt Theissen. "Es kann durchaus attraktiv sein, für Innovationsprojekte ein eigenes Center zu haben, wie es bei der BMW Technik GmbH derzeit schon der Fall ist. Das können neue Fahrzeugkonzepte, aber auch neue Technologien sein."

Bei der Sondierung der Übernahmeangebote sind Theissen eigenen Angaben zufolge schon "einfache Anfragen mit Rechtschreibfehlern", aber auch "strukturierte Businesspläne" untergekommen. Details lässt sich der 57-Jährige jedoch nicht entlocken. Dass er selbst gerne als Teamchef bleiben würde, weil er von BMW enttäuscht ist, vermuten viele Insider im Formel-1-Paddock. Offiziell schweigt Theissen dazu aber: "Kein Kommentar."