Honda sieht sich auf dem Fahrermarkt um

Bei Honda ist man nicht auf Jenson Button und Rubens Barrichello angewiesen - Danica Patrick könnte zu einer ernsthaften Kandidatin werden

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Honda auch 2008 keinen Ausweg aus der sportlichen Krise zu finden scheint, gilt das japanische Werksteam wegen seiner Ressourcen und vor allem wegen Ross Brawn als attraktive Adresse für 2009. Geschäftsführer Nick Fry befindet sich daher auf dem Transfermarkt in einer angenehmen Position.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick wird im Winter aller Voraussicht nach für Honda testen

"Wir sehen diese Frage im Moment sehr offen", erklärte der Brite in einem Interview mit 'GPWEEK', "und unsere Fahrer wissen das. Wenn du einen Teamchef und einen technischen Guru wie Ross im Team hast, dann wirst du noch attraktiver als davor - und die Regeländerungen kommen für uns als große Chance. Hoffentlich können wir das ausnutzen. Im Moment können wir uns jedenfalls nicht über ausbleibende Angebote beklagen."#w1#

Wer die Kandidaten sind, die in Brackley an die Tür klopfen, entzieht sich unserer Kenntnis. Gerüchten zufolge könnte aber Fernando Alonso für Honda an den Start gehen, falls sich Renault nicht steigern und bei Ferrari kein Platz frei werden sollte. Der Vertrag von Altstar Rubens Barrichello läuft jedenfalls am Jahresende aus - und wie lange Jenson Button noch gebunden ist, das weiß niemand so genau...

"Diese Dinge sind zu teuer, um nur ein bisschen Spaß zu haben." Nick Fry

Theoretisch könnte sich auch IndyCar-Amazone Danica Patrick aufdrängen, die im Winter wahrscheinlich den aktuellen RA108 testen wird. Sollte sie sich um einen Test bewerben, dann würde Honda jedenfalls zusagen, bestätigte Fry - und er betonte ferner: "Diese Dinge sind zu teuer, um nur ein bisschen Spaß zu haben." Man würde Patrick voraussichtlich zwei Tage im Auto geben, um ihre Fähigkeiten vernünftig einschätzen zu können.

"Der erste Schritt muss sein, dass sie herausfindet, wie es ist, wie unser Team ist", so Fry, "und dass wir herausfinden, wie gut jemand fährt. Ein einziger Test reicht da wohl nicht aus. Selbst wenn jemand im Motorsport schon sehr erfahren ist, sind zwei Tests die bessere Variante, denn am ersten Tag kann man das Auto, die Systeme, die Flieh- und Bremskräfte verstehen lernen." So hat es Honda ja auch mit Marco Andretti gemacht...