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  • 12.12.2022 16:33

  • von Jonathan Noble, Co-Autoren: Kenichi Tanaka, Kevin Hermann

Honda schreibt sich für Formel-1-Motorenreglement 2026 ein

Der japanische Automobilhersteller Honda hat sich für die Formel-1-Motorenregeln 2026 bei der FIA eingeschrieben: Erneute Zusammenarbeit mit Red Bull?

(Motorsport-Total.com) - Honda hat die Spekulationen über eine offizielle Rückkehr in die Formel 1 angeheizt, nachdem das Unternehmen bekannt gab, dass es sich bei der FIA als interessierter Hersteller für die Motorenregeln 2026 registriert hat.

Titel-Bild zur News: Honda

Kehrt Honda in die Formel 1 zurück? Zoom

Der japanische Automobilhersteller zog sich am Ende der Saison 2021 aus der Formel 1 zurück. Es war klar, dass die Konzentration auf den Ausbau des Geschäfts mit elektrischen Straßenfahrzeugen ein Formel-1-Programm nicht mehr rechtfertigen würde.

Dennoch blieb Honda im Hintergrund dabei, da man die IP seiner Triebwerke ab 2022 an Red Bull verleaste, und daraufhin mit Max Verstappen die Fahrerweltmeisterschaft verteidigen konnte und zudem auch die Konstrukteursmeisterschaft gewann.

Schließen sich Honda und Red Bull erneut zusammen?

Der anhaltende Erfolg in diesem Jahr hat zu einer verstärkten Präsenz des Unternehmens geführt, da die Honda-Logos ab dem Großen Preis von Japan wieder auf den Autos von Red Bull zu sehen waren. Die derzeitige Vereinbarung mit Red Bull läuft bis zum Ende der Saison 2025, danach plant das Team aus Milton Keynes, ein eigenes Aggregat einzusetzen.

Doch die Gespräche über eine Rückkehr von Honda in die Formel 1 kamen voran, als ein ursprünglicher Plan, wonach Red Bull ab 2026 mit Porsche zusammenarbeiten sollte, nach dem Scheitern der Gespräche zwischen den Parteien scheiterte.

Unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Nachricht erklärte Red Bull, dass man nun einen eigenen Motor entwickelt, einer möglichen Partnerschaft mit Honda aber offen gegenüberstehe - vor allem im Hinblick auf das verstärkte elektrische Element der Formel-1-Antriebseinheit ab 2026.


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Was genau hat Honda vor?

Diese Idee ist nun in greifbare Nähe gerückt, nachdem Hondas Motorsportchef am Montag in Japan bekannt gab, dass das Unternehmen offiziell sein Interesse als Motorenhersteller angemeldet hat.

Die FIA hatte alle Hersteller, die ab 2026 Triebwerke einsetzen wollen, aufgefordert, dem Dachverband bis Mitte November ihre Absichten mitzuteilen. Der Präsident von Honda Racing, Yasuharu Watanabe, bestätigt, dass Honda dies getan habe, stellt aber klar, dass dies nicht unbedingt bedeute, dass man ab 2026 definitiv einsteigen werde.

"Als HRC haben wir uns als Power-Unit-Hersteller nach 2026 eingeschrieben", sagt Watanabe während Hondas Präsentation des Honda Motor Sports Activity Plan 2023. "Das Formel-1-Reglement ab 2026 bewegt sich in Richtung CO2-Neutralität."

"Außerdem wird auch die Elektrifizierung gefördert, und die CO2-Neutralität und die Elektrifizierung, die Honda Motor Co., Ltd. fördert, sind identisch. Die Ziele stimmen überein. Als Rennsportunternehmen haben wir uns als Hersteller registriert, um die Forschung im Rennsport voranzutreiben."


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"Außerdem war der 15. November der Stichtag [für die Registrierung]. Wir haben uns als Hersteller registrieren lassen, um [diese Forschung] fortzusetzen", so die Aussagen von Honda.

Hondas Entscheidung, sich registrieren zu lassen, bedeutet, dass das Unternehmen nun die Möglichkeit hat, zu entscheiden, ob man eine formelle Rückkehr im Jahr 2026 anstrebt oder nicht - entweder allein oder in Partnerschaft mit Red Bull.

Warum Honda Ende 2021 die Formel 1 verlassen hat

Hätte man sich nicht bis zum Ablauf der Frist im November eingeschrieben, wäre es für Honda schwieriger gewesen, sich zu einem späteren Zeitpunkt für 2026 anzumelden, und man wäre nicht in die formellen Diskussionen eingebunden gewesen, die jetzt zwischen den verschiedenen Herstellern und der FIA laufen.

Watanabe hatte Anfang des Jahres erklärt, dass Honda eine Rückkehr in die Formel 1 nie ganz ausgeschlossen hat - und sie aktiv in Erwägung ziehen würde, sobald die Prioritäten für die Straßenautos geklärt wären.

"Ich denke, es gibt mehrere Faktoren, die wir beobachten müssen", sagte er damals auf die Frage, was Honda zu einer Rückkehr bewegen würde. "Aber nachdem wir uns entschieden haben, die Formel 1 wegen der Massenproduktion [von Straßenautos] und der CO2-Neutralität zu beenden, müssen wir uns zuerst auf diese Seite konzentrieren."

"Wenn wir dann feststellen, dass wir dies erreichen können, können wir die Formel 1 wieder in Betracht ziehen."

Es wäre nicht die erste Rückkehr von Honda in die Formel 1. Nach den Folgen der Finanzkrise zog man sich bereits Ende 2008 aus der Königsklasse zurück, wobei Nachfolgerteam Brawn GP 2009 auf Anhieb beide Meisterschaften gewinnen konnte.

Red-Bull-Honda RB16B in Spezial-Lackierung für den Türkei-GP der Formel 1 2021

Red-Bull-Honda RB16B in Spezial-Lackierung für den Türkei-GP der Formel 1 2021 Zoom

2015 folgte die Rückkehr, allerdings dieses Mal nur als Motorenhersteller, zunächst bei McLaren. Die Partnerschaft endete nach einer schwierigen Zeit Ende 2017, ehe sich Honda 2018 Toro Rosso und 2019 Red Bull anschloss, wobei es 2021 mit Max Verstappen zum Gewinn der Fahrermeisterschaft reichte.

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