• 06.03.2008 21:13

  • von Roman Wittemeier

Honda nach Jerez-Privattest zufrieden

Honda hat zum Anschluss der Saisonvorbereitungen einen Privattest in Jerez absolviert - Verbesserungen bei Mechanik und Aerodynamik

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Welt in den ersten Tagen im März 2008: alle Formel-1-Mannschaften bereiten sich für den Abflug zum ersten Saisonrennen nach Melbourne vor. Die ganze Formel 1? Nein - nicht ganz. Das aus der vergangenen Saison Leid geplagte Honda-Team zieht sich zu einem Privattest auf die südspanische Jerez-Strecke zurück, um verschiedene Verbesserungen am neuen RA108 in den Bereichen Mechanik und Aerodynamik zu testen. Die Probefahrten sind nun beendet, auch Honda muss jetzt schnell zusammenpacken.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Honda hat vor dem Saisonstart noch eine Extraschicht in Jerez eingelegt

Nach Abschluss der drei Extra-Testtage zog Einsatzpilot Jenson Button ein positives Fazit: "Es lief in dieser Woche gut und das war sehr wichtig, um die neuen Teile am Auto zu checken. Wir haben einige Longruns als Vorbereitung auf das Rennwochenende gefahren und ich bin zufrieden, weil ich Fortschritte erkennen kann." Die aus zwei Autos und drei Piloten bestehende Honda-Testmannschaft legte in den drei Tagen fast 2.700 Kilometer zurück.#w1#

"Wir wissen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben." Jenson Button

Trotz der Fortschritte herrscht bei Honda noch immer nicht eitel Sonnenschein. Denn nach dem missratenen Start mit dem neuen RA108 gibt es nach wie vor viel Arbeit, beschrieb Button: "Wir sind in unseren Erwartungen für die ersten Rennen sehr realistisch, denn wir wissen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben." Die neuesten Entwicklungen am Honda scheinen demnach eher ein kleiner Schritt in die richtige Richtung zu sein.

Barrichello erkennt Licht am Ende des Tunnels

Teamkollege Rubens Barrichello erklärte: "Ich habe das Ursprungsauto gefahren und den Wagen mit dem neuen Aeropaket, sodass ich einen sinnvollen direkten Vergleich hatte. Ich habe heute viele Runden mit den neuen Teilen zurückgelegt und das war sehr erfreulich. Es ist schwierig einzuschätzen, wo wir im Vergleich zu den anderen Teams stehen, aber ich habe das sichere Gefühl, dass wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben."

Beide Einsatzfahrer äußerten sich nicht gerade euphorisch, aber doch wenigstens vorsichtig optimistisch nach dem verkorksten Start in das Jahr 2008. Barrichello führt aus: "Wir haben das Auto verbessert und ich bin zuversichtlich, dass wir für den Saisonstart gut vorbereitet sind." Neben den Einsatzpiloten durfte auch Honda-Edeltester Alexander Wurz an zwei Tagen hinter das Lenkrad des neuen RA108.

Wurz als Dauerläufer des Testteams

"Es ist eindeutig, dass das neue Paket ein Schritt nach vorn ist." Steve Clark

Der Österreicher fasste seine Sicht der Dinge so zusammen: "Dieser letzte Wintertest war eine gute Lehrstunde für uns. Die neuen Aerodynamik-Entwicklungen eröffnen uns beim Setup neue Möglichkeiten und bringen eine verbesserte Reifennutzung mit sich." Wurz fuhr an zwei Tagen je eine Rennsimulation und berichtete kein einziges technisches Problem, sodass man im Bereich der Standfestigkeit derzeit wohl keine offene Baustelle hat.

Dennoch erklärte der 34-Jährige: "Ich freue mich auf die Herausforderung, das Auto während der kommenden Wochen weiter zu entwickeln." Das klingt nach einem gut gefüllten Hausaufgabenheft. Honda-Chefingenieur Steve Clark zeigte sich mit den Fortschritten zufrieden, schränkte aber dennoch ein: "Es ist eindeutig, dass das neue Paket ein Schritt nach vorn ist, aber nicht auf eine schnelle Runde, sondern eher im Longrun."

Die neuen Aerodynamikverbesserungen hätten nahezu genau den am Computer berechneten und im Windkanal sichtbaren Erfolg mit sich gebracht. Allerdings sei die Testarbeit in Jerez immer wieder von widrigen Bedingungen mit starken und böigen Winden beeinträchtigt gewesen, so Clark abschließend: "Jetzt müssen wir schauen, wie das Paket beim ersten Rennwochenende in Australien auf der Strecke funktioniert."