• 06.03.2008 17:59

  • von Roman Wittemeier

Silverstone: Hill wünscht Hilfe der FIA

Im Kampf um den Verbleib des Silverstone-Rennens im Formel-1-Kalender ersucht BRDC-Präsident Damon Hill jetzt auch die FIA um Hilfe

(Motorsport-Total.com) - Der British Racing Drivers' Club (BRDC) kämpft als Besitzer der Silverstone-Rennstrecke an allen Fronten um den Verbleib des Rennes im Formel-1-Kalender über das Jahr 2009 hinaus. Die Betreiber haben mit Bernie Ecclestones Vermarktungsfirma Formula One Management (FOM) einen gültigen Vertrag bis inklusive 2009, aber der Formel-1-Boss hatte die weitere Zukunft von Großen Preises von Großbritannien wiederholt in Frage gestellt und deutliche Verbesserungen an der Infrastruktur gefordert.

Titel-Bild zur News: Silverstone-Karte

Die Umsetzung des Masterplans für Silverstone soll zehn Jahre dauern

Auch wenn der BRDC seine Pläne zum Neubau von Boxenanlagen und der Errichtung neuer Anlagen im Rahmen eines Masterplans bereits durch die politischen Gremien geboxt hat, steht Ecclestones Forderung nach einem höheren Antrittsgeld der Formel 1 im Raum. Dies bezüglich erhofft sich BRDC-Präsident Damon Hill die Hilfe von der FIA. "Die Formel 1 braucht die traditionellen Austragungsorte, um die Geschichte und das Prestige aufrechtzuerhalten", so der Ex-Formel-1-Weltmeister gegenüber dem 'Daily Express'.#w1#

FIA soll den Preis drücken

Weiter argumentierte Hill: "Großbritannien ist ein wichtiger Markt für die Formel 1 und wenn die FIA das der FOM deutlich machen und bessere Konditionen für uns erreichen könnte, würde uns das helfen." Der BRDC-Präsident fürchtet, dass sich der Verlust des Silverstone-Grand-Prix nicht nur auf den Betrieb und das Renommee seiner Strecke auswirken würde, sondern die gesamte britische Motorsport-Industrie großen Schaden erleiden könnte.

Die Unterstützung seitens der britischen Regierung ist gefragt. Hat man bislang auf die Hilfeersuchen aus London nie konkrete Antworten erhalten, so soll sich dies schon sehr bald ändern. Das Thema soll heute im britischen Oberhaus diskutiert werden und die hiesige Motorsport-Industrie sowie die Betreiber der Silverstone-Strecke erwarten sich konkrete Aussagen zu Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Neuesten Berechnungen zufolge bringt der Großbritannien-Grand-Prix jährlich etwa 40 Millionen Euro für die Region.

Politik unter Zugzwang

Angestoßen wurde die politische Diskussion vom Präsidenten des Verbandes der britischen Motorsport-Industrie, Lord Astor of Hever, der auch stellvertretender Verteidigungsminister seines Landes ist. Er will von Baroness Vadera, der Vorsitzenden des politischen Gremiums und gleichzeitig engen Vertrauten von Großbritanniens Premierminister Gordon Brown, klare Antworten auf die Frage, "wie die Regierung die Unterstützung für die britische Motorsport-Industrie erhöhen möchte, damit diese ihren Rang als weltweit führende Industriesparte nicht verliert."

Bislang hatte der BRDC ein jährliches Antrittsgeld von rund elf Millionen Euro an Ecclestones FOM überwiesen. Die neuen Strecken im Formel-1-Kaldender wie etwa Bahrain oder Malaysia zahlen dagegen rund 20 Millionen Euro. Der Formel-1-Boss hatte damit gedroht, die Sonderkonditionen für Silverstone zu streichen und somit die Antrittskosten seines Motorsport-Zirkus für die Briten nahezu zu verdoppeln.