• 11.02.2002 09:42

  • von Marcus Kollmann

Honda erwartet 2002 mindestens einen Sieg

Nach einer enttäuschenden Saison im Vorjahr, sollen BAR und Jordan dieses Jahr aus der ersten Reihe starten und einen Sieg holen

(Motorsport-Total.com) - Im Jahr drei nach der Rückkehr in den Grand Prix-Sport, hat sich Honda zum Ziel gesetzt, langsam aber sicher wieder zu beginnen an die erfolgreiche Zeit zwischen 1986 und 1991 anzuknüpfen, wo man fünf Fahrer- und sechs Konstrukteursweltmeistertitel holen hatte können. Die Erwartungshaltung in der Konzernzentrale des japanischen Motorenherstellers war bereits im letzten Jahr hoch gewesen, doch schnell hatte man feststellen müssen, dass der RAE001-Motor der Konkurrenz nicht ebenbürtig war. Für diese Saison entwickelte man deshalb mit dem RAE002 einen komplett neuen Zehnzylinder, welcher in Sachen Leistung, Gewicht und Verbrauch auf dem gleichen Niveau wie das der Top-Teams sein soll.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Panis inspiziert seinen mit Motorschaden liegengebliebenen BAR004

"Honda hat letzte Saison mit den Teams British American Racing und Jordan Grand Prix zwei Teams mit Motoren beliefert. Leider fielen die Fortschritte die wir machen konnten jedoch nicht so aus wie das erhofft wurde. Wir konnten einfach unsere Ziele in Sachen Weiterentwicklung nicht erreichen", erklärte Takeo Fukui, Senior Managing Director von Honda Motor Co. Ltd., jüngst auf einer jährlich stattfindenden Veranstaltung bei der man traditionell das zurückliegende Motorsportjahr Revue passieren lässt.

Mit dem neu entwickelten Motor glaubt man, dass man trotz des immer härter werdenden Wettkampfes in der Formel 1 wieder vorne mitmischen können wird.

Ziel 2002 sind Starts aus der ersten Reihe und ein Sieg

"Wir haben unsere ganzen Anstrengungen darauf verwendet, diese Saison einen leistungsstärkeren, leichteren und kompakteren Motor zur Verfügung zu stellen. Unser eigenes Ziel für die Saison 2002 ist es, mindestens einmal aus der ersten Startreihe in ein Rennen zu starten und so schnell wie möglich unseren ersten Sieg nach unserer Rückkehr in den Grand Prix-Sport zu holen", umschrieb Fukui die ehrgeizigen Pläne und machte gleichzeitig damit klar, dass man von BAR und Jordan ebenfalls Leistung erwartet.

Zuletzt hatte es bei den Testfahrten ? egal ob nun in Barcelona oder in Valencia - aber einige Probleme mit dem neuen Motor gegeben, was derzeit Zweifel an Hondas Konkurrenzfähigkeit aufwirft. Für Shuhei Nakamoto, Renn- und Testteam-Manager, sind die Schwierigkeiten die BAR-Honda und Jordan-Honda während der zurückliegenden Testtage hatten jedoch keineswegs Grund zur Beunruhigung.

"Es war eine anstrengende Woche, denn es gab ein paar kleinere Probleme die beide Teams etwas aufgehalten haben. Allerdings ist so etwas zu dieser Zeit keineswegs ungewöhnlich oder unüblich", übte sich Nakamoto in Optimismus. "Wir hatten einen Motorenschaden im Team BAR, jedoch haben wir den Grund dafür herausgefunden und eine Lösung bereits entwickelt", erklärte der Japaner weiter und verwies darauf, dass Honda bemüht sei alle Probleme schnellstmöglich abzustellen.

Duell mit Toyota spornt Honda an

Bis zum 23. Februar, dem Tag an dem die meisten Teams ihr Equipment für den Australien-Grand Prix auf die Reise schicken, verbleiben jedoch nur noch zwölf Tage in denen Honda Zeit hat seinen Motor standfest zu bekommen. Aber nicht nur die Zuverlässigkeit scheint derzeit noch nicht da zu sein wo man sie erwartet, sondern auch in Sachen Leistung ist der Motorenhersteller aus Fernost den Testfahrten nach zu urteilen noch nicht dort angelangt wo man eigentlich sein wollte. Ob die Saison 2002 erfolgreicher für Honda und seine beiden Partner-Teams verläuft, wird sich erst im Laufe des Jahres zeigen. Urteilt man der an den Tag gelegten Entschlossenheit der Japaner nach, so will man gerne glauben, dass sich Honda dieses Jahr keine erneute Schlappe wie letzte Saison leisten wird. Schon alleine deshalb nicht, weil mit Toyota die Konkurrenz ebenfalls am Start ist und man am Ende der Saison das Duell zwischen den beiden japanischen Automobilherstellern klar und deutlich für sich entschieden haben möchte.