Honda: Endlich gute Balance fürs Auto?
Bei Honda ist man nach Abschluss der Tests in Jerez optimistisch für die kommenden Rennen: Neue Aufhängung, mehr Bremsstabilität, bessere Balance
(Motorsport-Total.com) - Auf den Zeitenmonitoren war das Ergebnis nur bedingt ablesbar, doch bei Honda ist man sich sicher: Der viertägige Test in Jerez hat den RA108 entscheidend nach vorn gebracht. Die japanische Werksmannschaft hatte als Kernelement eine neue Hinterrad-Aufhängung mit den zu dem Probefahrten nach Andalusien gebracht. Nachdem die beiden Stammpiloten Jenson Button und Rubens Barrichello an je einem Tag sowie Edeltester Alexander Wurz an zwei Tagen gute Erfahrungen berichteten, ist man für die kommenden Rennen zuversichtlich.

© xpb.cc
Jenson Button kam am Freitag in Jerez zum Testeinsatz im Honda RA108
"Die Bedingungen waren zum Testen sehr gut", widersprach Wurz vielen seiner Kollegen, die sich über die Hitze in Südspanien beschwert hatten. "Wenn es extrem heiß ist, werden Reifen und Auto noch mehr beansprucht, daher ist es ein exzellenter Test der Zuverlässigkeit. Wir haben am Dienstag mit dem Testen der neuen Aufhängungsteile begonnen und bekamen sehr interessante Resultate. Am Mittwoch sind wir dann im Hinblick auf 2009 mit den neuen Slicks gefahren und haben dabei viele wichtige Daten gesammelt, die nun in unsere Entwicklung für das kommende Jahr mit einfließen können."#w1#
"Ich hatte sofort ein gutes Gefühl mit den neuen Aufhängungsteilen und dem dazu gehörigen Aeropaket", beschrieb Barrichello. "Ich habe zwar nicht so viel am Stück fahren können, aber dafür haben wir viele verschiedene Sachen ausprobiert. Es ist wie immer schwierig einzuschätzen, wie groß unser Fortschritt ist, weil in diesem Fall die anderen Teams immer wieder auf Slicks oder dann auch wieder auf Rillenreifen unterwegs waren. Wir werden erst am kommenden Freitag in Budapest mehr wissen."
Während Wurz und Barrichello spürbare Verbesserungen beschrieben, blieb Button vergleichsweise zurückhaltend in seiner Einschätzung. "Die neuen Teile haben vielleicht einen kleinen, spürbaren Eindruck bei der Stabilität des Autos hinterlassen. Das ist natürlich bei Longruns schon recht wichtig. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich das in der kommenden Woche in Ungarn auf der Strecke auswirkt."
Die Honda-Truppe war zwar mehrfach von technischen Gebrechen im Testbetrieb gebremst worden, dennoch zog Chefingenieur Steve Clark ein positives Fazit: "Es war eine arbeitsreiche Woche für uns in Jerez. Wir hatten neue Entwicklungen aus den Bereichen Aerodynamik, Motor, Aufhängung, Bremsen und Reifen. Wir haben unser Programm gut durchfahren können. Der deutliche Schritt bei der Hinterrad-Aufhängung, der auch eine veränderte Aerodynamik nach sich zieht, hat sich laut aller drei Fahrer in verbesserter Bremsstabilität ausgewirkt. Das ist ein Problem gewesen, welches uns von besseren Resultaten abgehalten hat. Das wird uns auch im Hinblick auf die Entwicklung für 2009 helfen können. Auch die Reifentests von Alex waren wichtig. Wir haben einen tiefen Einblick bekommen und wissen nun genauer, was man braucht, um die Reifen im kommenden Jahr gut nutzen zu können."

