• 07.07.2016 17:46

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Honda-Antriebsupdate: Zwei Token für ein Halleluja?

Honda legt zum Mclaren-Heimspiel beim Formel-1-Grand-Prix von Großbritannien noch einmal nach: Neuer Ansaugtrakt soll dem V6-Turbomotor mehr Leistung geben

(Motorsport-Total.com) - Honda setzt seine Aufholjagd auf technischer Seite auch zum Grand Prix von Großbritannien 2016 in Silverstone ungebremst fort. Die Japaner führen zum Heimspiel des Partnerteams McLaren einen veränderten Ansaugtrakt für den 1,6-Liter-V6-Turbomotor ein. Dieses Update soll jenes Defizit in der Luftzufuhr des Verbrenners mehr als ausgleichen, das durch den neuen Turbolader ab dem Grand Prix von Kanada entstanden war.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Ziel von McLaren-Honda im Grand Prix von Großbritannien: Vor Red Bull landen Zoom

"Beim Verbrennermotor sehen wir noch viel Luft nach oben. Da müssen wir deutlich an Leistung zulegen", sagt Honda-Projektleiter Yusukue Hasegawa. "Wir haben in Kanada einen neuen Turbolader eingeführt", so der Japaner. Die Ergebnisse seien sichtbar, der Antrieb dadurch erheblich leistungsfähiger. Jenson Button hatte mit der neuen Version in Österreich auf den starken sechsten Rang fahren können. Gut, aber nicht gut genug, meint Hasegawa. "Ganz zufrieden sind wir nie, weil es immer noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt."

Honda hatte zuvor bereits ein neues Energierückgewinngs-System (ERS) am Turbo eingeführt. Dies war ein großer Sprung in der Entwicklung. Nach eigener Aussage ist man in diesem Bereich nun sogar schon auf Mercedes-Niveau. "Beim ERS ist alles anders. Das Reglement setzt hier klare Grenzen. Die Leistung ist auf 120 kW limitiert. Im Rahmen dessen haben wir jetzt eine gute Lösung gefunden", erklärt Hasegawa. Nun soll der neue Ansaugtrakt einen weiteren Sprung ermöglichen.

Unter optimalen Bedingungen soll das neueste Update einen - abhängig von jeweiliger Strecke - Vorteil von bis zu 0,5 Sekunden pro Runde bringen. "Im vergangenen Jahr ging unserem Antrieb immer nach einer halben Geraden die Luft aus - ein Desaster. Wir sind stolz, dass wir diesbezüglich große Schritte gemacht haben", sagt der Honda-Projektleiter vor der Einführung der neuen Bauteile. Der neue Ansaugtrakt funktioniert mit dem bisherigen Triebwerk. Button behält das vierte Aggregat des Jahres im Auto, Fernando Alonso bekommt für Silverstone aus strategischen Gründen ein neues. Es ist ebenfalls sein viertes.

"Wir sind guter Dinge, dass wir bei einigen Rennen weitere Updates bringen können. Es sind ein paar gute Elemente in der Pipeline. Sobald diese fertig sind, werden sie auch eingesetzt", sagt Hasegawa. Der Japaner rudert allerdings etwas zurück. Honda hat nur noch zehn Token für die Formel-1-Saison 2016 übrig - weniger hat nur Ferrari (3). Mercedes (11) und vor allem Renault (21) haben mehr Möglichkeiten. "Wir schauen uns an, welche Dinge am meisten bringen. Unsere Möglichkeiten werden immer geringer", so der Honda-Cheftechniker. "Wir müssen uns das schon ganz genau überlegen."

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