• 15.03.2010 14:52

Hintergrund: Zündkerzen in der Formel 1

Sebastian Vettel verlor den Sieg in Bahrain zwar nicht wegen eines Pfennigdefekts, aber was steckt eigentlich hinter dem Stichwort Zündkerze?

(Motorsport-Total.com/SID) - Jeder hat sie in seinem Auto, wenn er keinen Diesel fährt, und auch ein Formel-1-Motor fährt nicht ohne sie: Zündkerzen. In einem Ottomotor erzeugen sie einen Hochspannungsfunken, der im Zylinder das komprimierte Benzin/Luft-Gemisch entzündet. Fällt eine Kerze aus, läuft ein Motor nicht mehr rund. Es kommt zu Fehlzündungen und Vibrationen sowie zu erhöhtem Verschleiß, was bis zu einem kapitalen Motorschaden führen kann - und vor allem: Der Motor verliert Leistung.

Titel-Bild zur News: Zündkerzen

Kosten nur ein paar Euro: Zündkerzen mit ein, zwei und vier Elektroden

Wie der Renault-V8 im Red Bull von Sebastian Vettel am Sonntag in Bahrain. Ab der 34. Runde stand der 22-Jährige gegen die Ferrari-Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa sowie Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes auf verlorenem Posten, was sich bei ihm so anhörte: "Ich hatte keinen Dampf mehr auf der Kette."#w1#

Ursache für den Leistungsverlust, der Vettel um den möglichen Sieg brachte, war eine defekte Zündkerze. Die hat mit den Kerzen in normalen Straßenautos, die ab etwa 4,50 Euro zu haben sind, allerdings nur wenig gemeinsam.

"Rennkerzen sind spezielle Zündkerzen für den Rennsport und, bedingt durch ihre technischen Eigenschaften, für den normalen Straßenverkehr kaum geeignet. Einerseits wird bei Serienmotoren durch sie keine nennenswerte Leistungssteigerung erreicht, andererseits wären sie für den Alltag viel zu kurzlebig", schreibt die japanische Firma NGK, die in der Formel 1 unter anderem McLaren, Ferrari, Force India und Mercedes beliefert, auf ihrer Internetseite.

Sinnvoll ist der Einsatz von Rennkerzen erst bei permanent hohen Drehzahlen über 10.000 Umdrehungen pro Minute. Renault gibt für sein Triebwerk eine Höchstdrehzahl von 18.000 an. Bei Rennkerzen haben die Elektroden, die den Funken erzeugen, ein spezielles Design, um den viel höheren Belastungen standzuhalten. Je nach Rennserie geht man von einer Lebensdauer von ein bis fünf Rennen aus.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Bahrain, Sonntag


Aufgrund der geringen Stückzahlen, einer aufwendigen Fertigung fast in Handarbeit und zahlreichen Kontrollen und Prüfungen ist der Preis einer solchen speziellen Rennzündkerze deutlich höher und kann bis zu mehrere hundert Euro betragen.

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