Rückkehrer Schumacher als Quotenrenner
Das Comeback von Michael Schumacher stieß in Deutschland auf großes Interesse - Traumquoten in Spanien bei Triumphfahrt von Fernando Alonso
(Motorsport-Total.com/SID) - Das Rennen langweilig, die Quote aufregend - der "Schleich-'Schumi'" ('Bild-Zeitung') war auf Anhieb ein TV-Renner. Im Schnitt verfolgten 10,51 Millionen Zuschauer am Sonntag bei 'RTL' Michael Schumachers Formel-1-Comeback in Bahrain. Der siebenmalige Weltmeister bescherte dem Kölner Sender bei seinem sechsten Platz eine Verdopplung der Bahrain-Quote. Vor einem Jahr waren beim Wüsten-Grand-Prix ohne "Schumi" 5,35 Millionen Fans live dabei gewesen.
© Mercedes
Alle wollen "Schumi" sehen: Am Comeback hatte Deutschland großes Interesse
Damit war Schumacher bei seiner Rückkehr nach drei Jahren Pause auf Anhieb wieder der erhoffte Quotenmann für seinen Haussender. Der WM-Auftakt 2010 war der meistgesehene Große Preis von Bahrain seit sechs Jahren. "Wir hatten zwar mit einem signifikanten Anstieg der Zuschauerzahlen gerechnet, dass er so hoch ausfallen würde, haben wir aber nicht zu hoffen gewagt", sagt 'RTL'-Sportchef Manfred Loppe.#w1#
Der Marktanteil des Rennens, in dem Fernando Alonso und Felipe Massa einen Ferrari-Doppelsieg herausfuhren, betrug im Schnitt 49,2 Prozent. Schon zu Beginn des Rennens um 13:03 Uhr saßen nach 'RTL'-Angaben 10,28 Millionen "Schumi"-Fans vor den Bildschirmen. Als der Mercedes-Pilot 101 Minuten später um 14:44 Uhr als Sechster die Ziellinie überquerte, hatten 11,62 Millionen Zuschauer die 'RTL'-Live-Übertragung eingeschaltet - das war zugleich der Spitzenwert des Rennens.
Der entsprechende Marktanteil betrug 51,8 Prozent - mehr als jeder zweite TV-Zuschauer schaute zu diesem Zeitpunkt Formel 1. Auch beim Pay-TV-Sender 'Sky' gab es nur positive Reaktionen nach dem Auftakt. "Die Gesamtnutzung hat sich um 78 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Rennen in Bahrain erhöht. Auch der neue Cockpit-Kanal 'Silberpfeil' kam bei unseren Abonnenten sehr gut an", sagt Sportchef Roman Steuer.
Der Rennverlauf war für die 'RTL'-Redaktion weniger überraschend. Loppe: "Dass Red Bull und Ferrari zum Saisonstart dominieren würden, war abzusehen." Mit Schumachers Comeback ist der 'RTL'-Sportchef sehr zufrieden. Der neue Mercedes-Pilot sei im Rahmen der Möglichkeiten ein optimales und fehlerfreies Rennen gefahren, urteilt Loppe. Es sei für ihn nur eine Frage der Zeit, bis das Gesamtpaket Mercedes/Schumacher ganz vorne mitfahren wird.
Loppe träumt bereits von glorreichen Fernsehzeiten: "Die Legende Schumacher lebt, der Kronprinz Vettel attackiert, und der Geheimfavorit Rosberg hält, was er verspricht. Das sind nur drei Gründe, um sehr optimistisch in die Formel-1-Zukunft zu blicken", findet Loppe. Auch in Spanien rieben sich die Formel-1-Berichterstatter die Hände: Die Siegesfahrt von Alonso verfolgten bis zu sieben Millionen seiner spanischen Landsleute.
Das erste Ferrari-Rennen des zweimaligen Weltmeisters zog im Schnitt fünf Millionen Zuschauer vor die TV-Bildschirme, was 'LaSexta' einen durchschnittlichen Marktanteil von 45,1 Prozent bescherte. Bei der Zieldurchfahrt und der anschließenden Siegerehrung war das Interesse auf der iberischen Halbinsel sogar noch einen Tick größer: Der Marktanteil stieg in den Schlussminuten der Übertragung auf über fünfzig Prozent.
