Hill: "Michael hat gezeigt, wie verwundbar wir alle sind"

(Motorsport-Total.com) - In den 90er Jahren waren sie erbitterte Feinde, doch in der Stunde der Not rücken alle ein wenig enger zusammen. Auch Damon Hill, mit dem sich Michael Schumacher harte Duelle und die ein oder andere Kollision lieferte, zeigt sich vom Unfall des Rekordweltmeisters schockiert. Denn er hat gezeigt: Auch ein zumeist perfekt wirkender Fahrer wie Schumacher ist nicht vor solch tragischen Zwischenfällen gefeit. "Michaels Unfall hat uns allen gezeigt, wie verwundbar wir alle sind und wie wunderbar das Leben ist", erklärt Hill.

© LAT

Michael Schumacher und Damon Hill hatten nicht immer viel Spaß zusammen Zoom

"Für alle ist das ein großer Schock. Wir machen uns große Sorgen und beten für seine Familie", so der Ex-Weltmeister weiter. "Definitiv hängt eine dunkle Wolke über der Formel 1, weil Michael so ein großer Teil des Sportes war." Der Formel 1 hat Schumacher nach der Saison 2012 den Rücken zugekehrt, doch dem Sport an sich war der Kerpener bis zu seinem Unfall stets verfallen. Egal ob Motorradfahren, Fallschirmspringen oder eben Skifahren, Schumacher brauchte immer Action.

Lange Zeit wurde darüber diskutiert, ob der Deutsche bei seiner Skitour in Meribel zu unvorsichtig war und zu viel Risiko einging, doch das kann sich Hill nicht vorstellen: "Warnungen in den Wind zu schlagen ist kein Ansatz, den irgendein Rennfahrer verfolgt. Ich denke, dass Rennfahrer sehr risikobewusst sind", schätzt der Brite, dass auch Schumacher die Gefahren kannte und bewusst eingegangen ist.

Und obwohl die beiden in den 90er Jahren oft aneinandergeraten sind, weiß Hill mittlerweile, was er an Schumachers Rennfahrerkarriere zu schätzen hat: "Wir alle schulden Michael enorme Dankbarkeit für seine Konkurrenzfähigkeit. Er ist das Fahren unverblümt angegangen und ich denke, dass er die Grenzen ein wenig verschoben hat - aber das ist nun einmal der Sport und man muss damit fertigwerden." Egal ob er selbst, Mika Häkkinen, David Coulthard oder Fernando Alonso: Sie alle konnten sich auf der Strecke gegen Schumacher messen. "Es war ein unglaublicher Wettbewerb und man könnte nicht mehr verlangen."