• 14.10.2002 16:47

  • von Fabian Hust

Hill kritisiert Ferrari und FIA-Präsident Max Mosley

Ex-Formel-1-Weltmeister Damon Hill hat kein Verständnis für das Verhalten von Ferrari und FIA-Präsident Max Mosley

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Weltmeister Damon Hill hat in einem Interview mit 'BBC Sport Online' zu einem Rundumschlag gegen die Formel 1 im Allgemeinen und Ferrari sowie FIA-Präsident Max Mosley im Speziellen ausgeholt. Dem Weltmeister von 1996 zu Folge müsse sich die selbsternannte "Königsklasse des Motorsports" ein paar Nachhilfestunden bei einem PR-Berater holen: "In der Formel 1 muss die Art und Weise geändert werden, in der man mit der Welt und den Zuschauern kommuniziert", so der Brite.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill sieht in der Formel 1 dringenden Handlungsbedarf

Demnach habe die Formel 1 lange Zeit ein Spiel getrieben, in dem man auf dem schmalen Grat zwischen Seriosität und Glaubwürdigkeit sowie einem "Zirkus-Gehabe" gewandert sei, bei dem man nicht alles für voll nehmen müsse. "Das kann jedoch nicht lang funktionieren", warnt der 42-Jährige. "Nach einer Weile werden die Leute klug. Je mehr über die Formel 1 berichtet wird, desto mehr werden die Zuschauer unterhalten und je mehr sie erwarten desto weniger leicht ist es, sie zu betrügen."

Der ehemalige Williams-Pilot untermauerte, dass nur mit einer gesunden Fangemeinde Unternehmen wie BMW überhaupt Interesse daran hätten, in die Formel 1 zu investieren. Ferrari habe einen Anteil daran, dass in diesem Jahr das Image der Formel 1 gelitten habe: "Es war sehr traurig zu sehen, was in diesem Jahr teilweise passiert ist", schießt Hill in Richtung Ferrari. Die Rennen in Österreich und Amerika hätten seiner Meinung nach dem Sport "schrecklich geschadet". "Damit war nicht das Gefühl des Triumphes und Erfolges verbunden, den sie erwartet hatten. Oft war das Gegenteil der Fall."

Als Beispiel hätte sich Ferrari Hill zu Folge die Saison 1988 nehmen sollen, als McLaren 15 von 16 Rennen gewann: "Der Unterschied war, dass sie zwei Fahrer hatten, die sich gegenseitig bekriegt haben. Alain Prost und Ayrton Senna haben die ganze Saison mit dem Säbel gerasselt, es war ein richtiger Kampf. Aus diesem Grund war es Rennsport, auch wenn er nur zwischen zwei Autos stattfand."

Auch an FIA-Präsident Max Mosley, der mit seinem "Neun-Punkte-Plan" die Formel 1 attraktiver machen möchte, übt Damon Hill Kritik: "Es war noch nicht lange her, da sprach Max noch davon, dass er keine Situation schaffen möchte, in der der Rennsport künstlich hergestellt wird. Das passt alles andere als zu seinen Vorschlägen, mit denen er kürzlich aufgetaucht ist."