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"Hier gibt's nichts": Piloten langweilen sich in Südkorea
Einerseits gibt es für die Fahrer in Südkorea nicht viel zu erleben, andererseits können sie am Wochenende mal in aller Ruhe ihrer Arbeit nachgehen
(Motorsport-Total.com) - Der Sprung von Singapur nach Südkorea ist weiter als man sich das denkt. Nicht nur rund 4.600 Kilometer Luftlinie liegen zwischen den beiden Veranstaltungsorten, auch vom Ambiente her ist der Landkreis Yeongam nicht mit der schillernden Löwen-Metropole zu vergleichen. Kommt man vom glanzvollen Auftritt von Singapur zum Korean International Circuit, erlebt man wohl gleich einen Kulturschock.

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"Hey Paul, was machen wir heute Abend?" - "Keine Ahnung" Zoom
"Hier gibt's nichts", so der erste Kommentar von Sebastian Vettel zu dem Ort des nächsten Formel-1-Rennens. "Die Gegend ist leider ein bisschen langweilig." Vom Nachtleben in Singapur ist die Königsklasse in Yeongam wahrlich weit entfernt. Einzig ein Besuch der nahegelegenen Stadt Mokpo verspricht ein wenig Abwechslung. Doch da die Piloten aufgrund des fehlenden Erlebnisfaktors erst relativ spät anreisen, bleibt sowieso kaum Zeit für Sightseeing.
Auch Sergio Perez hat darum auf einen Trip in die Umgebung erst einmal verzichtet: "Ich bin gestern erst hier angekommen. Heute haben wir ein paar Aktivitäten und morgen fahren wir schon. Man bekommt nicht viel Zeit, um sich in der Stadt aufzuhalten", meint der McLaren-Pilot und gähnt: "Außerdem gibt es hier nicht viel zu sehen." Sein Teamkollege Jenson Button kam darum sogar noch deutlich später - nämlich erst am Donnerstagvormittag.
"Ich bin heute Morgen erst von Tokio angekommen, bin also ziemlich spät erst eingetroffen. Ich bin drei oder vier Stunden hierher gefahren, aber es war eine schöne Fahrt", umschreibt es der Brite etwas freundlicher. "Die Landschaft ist schön. Alles ist sehr grün und saftig." Doch wer keinen Blick für die schönen Landschaften Südkoreas hat, für den ist Südkorea zumindest reisetechnisch kein Trip wert.
Doch dafür können sich die Piloten an diesem Wochenende voll auf den Sport konzentrieren. "Auf manchen Strecken sind wir mit Fans und Sponsoren ein bisschen mehr beschäftigt, aber hier ist es etwas ruhiger - aber auch schön", meint Button. "Es ist anders als bei den vergangenen Rennen. Mir macht es hier Spaß. Es geht nur um das Rennen und darum, so viel wie möglich aus sich herauszuholen. Auf nichts anderes kommt es hier an."
Gleiches weiß auch Sebastian Vettel zu berichten. "Südkorea ist einer der entspanntesten Grands Prix. Im Fahrerlager sind nicht so viele Leute. Das Drumherum wird auch nicht so groß geschrieben. So kann man sich aber besser auf die Arbeit konzentrieren", sagt der Red-Bull-Pilot. Zwar ist das für die Piloten auch einmal angenehm, doch die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass der Fanzuspruch in der Republik nicht besonders groß ist.
"Es ist immer schade, wenn keine Fans zum Rennen kommen", sagt Button ein wenig traurig. Denn dann komme keine rechte Atmosphäre auf. "Aber wenn wir einmal fahren, macht es für uns eigentlich keinen Unterschied. Aber für die gesamte Atmosphäre am Wochenende ist es großartig, Fans zu haben. Wir hätten keine Arbeit, wenn es sie nicht gäbe." Beim nächsten Rennen wird sich das Bild aber schnell wieder ändern, wenn in Japan wieder die verrücktesten Fans auf die Königsklasse und auch Jenson Button warten. "Am nächsten Wochenende erwarte ich ein volles Haus."

