Ferrari vor Südkorea: Kriegsschrei in Zimmerlautstärke
Bei den Italienern rückt angesichts der drückenden Überlegenheit Red Bulls die Entwicklung für 2014 in den Vordergrund
(Motorsport-Total.com) - Ferrari spart es sich im Vorfeld des Südkorea-Grand-Prix am Wochenende, Kampfansagen zu herauszuposaunen, wo es kaum noch etwas zu kämpfen gibt. Bei der geschlagenen Scuderia haben die Verantwortlichen eher die kommende Saison im Blick als eine utopische Aufholjagd auf Sebastian Vettel. "Wir haben noch immer neue Teile, die während der nächsten Rennen zum Einsatz kommen", fällt der Kriegsschrei bei Pat Fry kleinlaut aus. "Wir testen sie, um das Auto zu verbessern."

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Felipe Massa auf Cockpitsuche würde sich gerne vor Fernando Alonso halten Zoom
Der Technikchef in Maranello weiß, dass in Sachen Setup in Yeongam Kompromissbereitschaft gefragt ist: "Nach den Straßen von Singapur geht es wieder auf eine Strecke, die ein Mix aus mittelschnellen und schnellen Kurven ist", so der Brite. "Trotzdem werden wir mit Abtrieb nahe dem Maximum abstimmen. Nach Kurve zwei kommt eine sehr lange Gerade, die eine DRS-Zone ist. Da brauchen wir Tempo." Ist das vorhanden, ist mit Ferrari im Kampf um einen Podestplatz zu rechnen. In Anbetracht der Red-Bull-Dominanz wohl nicht mit mehr.
Fernando Alonso bleibt zaghaft: "Wenn wir einen guten Samstag haben, dann können wir im Rennen gewöhnlich aufholen. Ein guter Start und eine gute Strategie, dann hoffen wir auf ein Maximum an Punkten", so der Spanier, der das Thema Grand-Prix-Sieg lieber nicht anschneidet. Das hat einen Grund: "Um Red Bull unter normalen Bedingungen zu schlagen, haben wir nicht das Tempo. Da müssen wir realistisch sein." Der scheidende Felipe Massa will Eigenwerbung betreiben: "Ich fühle mich im Auto wohl. Es ist wichtig, Podien und bessere Resultate als bisher einzufahren."
Der einzige im Team, der noch den Trommler spielt, ist der Testfahrer. "Wir wollen wie immer unser Bestes geben. Die Situation in beiden Weltmeisterschaften ist nicht einfach, aber im Sport darf man niemals aufgeben", fordert Marc Gene, kennt aber die Grenzen der eigenen Maxime und die Gebote der Vernunft: "In Sachen Entwicklung konzentrieren wir uns natürlich mehr auf das 2014er Auto. Wir versuchen auch, diese letzten sechs Rennen zum Sammeln nützlicher Informationen zu gebrauchen."

