Hersteller und Mosley sind sich weiterhin nicht grün

Vor der heutigen Sitzung des World Councils tauschten die Hersteller und FIA-Präsident Max Mosley wieder einmal gar nicht so nette Briefe aus...

(Motorsport-Total.com) - Während die zur 'GPMA' zusammengeschlossenen Automobilhersteller BMW, DaimlerChrysler, Honda, Renault und Toyota in ihren Verhandlungen mit den Haltern der kommerziellen Rechte der Formel 1 gute Fortschritte machen, gibt es zwischen 'GPMA' und dem Automobilweltverband FIA weiterhin Spannungen. Diese wurden gestern und heute in einem neuerlichen Briefwechsel dokumentiert.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley ist verärgert über die späte Antwort der Herstellervereinigung

Begonnen hat das emsige Briefeschreiben bereits am vergangenen Mittwoch, als FIA-Präsident Max Mosley den Teamchefs, die mehrheitlich bereits in Malaysia waren, den Entwurf des neuen Reglements für 2008 zukommen ließ. Am vergangenen Wochenende dürften diesbezüglich Beratungen stattgefunden haben, und erst gestern Abend schickten die fünf 'GPMA'-Hersteller ihre gemeinsame Antwort an die FIA zurück - nur wenige Stunden vor Beginn der heutigen Sitzung des World Councils.#w1#

'GPMA' mit neuem Reglement nicht einverstanden

Die 'GPMA' bemühte sich in ihrem Schreiben merklich um einen konstruktiven Umgangston, brachte aber dennoch einige Kritikpunkte an den vorgeschlagenen Regeln vor. Ausdrückliche Kritik übten sie an der Einfrierung der Motorenentwicklung, an der Testbeschränkung auf 30.000 Kilometer pro Kalenderjahr sowie am Strafgewicht von 15 Kilogramm bei einem frühzeitigen Motor- oder Getriebewechsel. Auch mit den Entscheidungsfindungsprozessen zeigte sich die 'GPMA' nicht einverstanden.

Mosley antwortete heute mit einem Schuss Ironie: "Dankeschön für Ihr Schreiben vom 21. März, welches uns gestern Nacht um 22:11 Uhr erreicht hat", so der Brite, der auf die Änderungswünsche der Hersteller aufgrund der Kurzfristigkeit vor der heutigen Sitzung des World Councils nicht mehr einging. Das World Council habe die Anmerkungen der 'GPMA' zwar "zur Kenntnis genommen", konnte diesbezüglich aber nichts unternehmen, da keine konkreten Vorschläge eingegangen seien.

Hersteller kamen 2005 nicht zu den FIA-Sitzungen

"Dem World Council ist nicht entgangen, dass trotz wiederholter Einladung niemand von Ihnen bei den Sitzungen anwesend war." Max Mosley

Weiter schrieb der FIA-Präsident: "Dem World Council ist nicht entgangen, dass trotz wiederholter Einladung niemand von Ihnen bei den Sitzungen anwesend war, die Anfang 2005 abgehalten wurden, um die Regeln für 2008 zu diskutieren. Darüber hinaus haben wir die im Juni 2005 von Ihnen versprochenen Vorschläge bis heute nicht erhalten", so Mosley an die Absender des Briefes, also BMW, DaimlerChrysler, Honda, Renault, Toyota und die 'GPMA'.

Im Schlussabsatz wies der Brite darauf hin, dass der kritisierte Regelentwurf für 2008 heute zwar vom World Council verabschiedet worden sei, vorerst aber weiterhin zur Diskussion stünde. Jene Teams, die sich bis 31. März für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2008 einschreiben, erhalten eine Stimme in der neu gegründeten Sportlichen Arbeitsgruppe, die gemeinsam mit der FIA bis Ende Juni 2006 an etwaigen Änderungen der Regelvorschläge arbeiten wird.