• 07.09.2013 20:36

  • von Dieter Rencken & Christian Schrader

Hembery: "Reifen waren heute kein entscheidender Faktor"

Laut dem Briten "deutet alles auf eine optimale Strategie mit einem Boxenstopps hin", vorausgesetzt es bleibt trocken - Perez als Beispiel für gelungene Reifenwahl

(Motorsport-Total.com) - Laut Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery spielten die Reifen bei der Qualifikation zum Großen Preis von Italien eher eine sekundäre Rolle. "Die Reifen waren heute kein entscheidender Faktor", betont der Brite. Sie könnten aber für das morgige Rennen das Zünglein an der Waage sein. Hembery geht davon aus, dass die meisten Teams auf eine Einstoppstrategie setzen werden, jedoch könnte das Wetter spannende Strategie-Spiele auslösen. Als Beispiel für eine gelungene Reifenstrategie im Rennen nennt Hembery Sergio Perez, den Zweitplatzierten des vergangenen Jahres.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Die Reifen waren laut Hembery heute kein entscheidender Faktor, sind es aber morgen Zoom

"Es ging im Qualifying sehr eng zu. Die meisten Teams lagen innerhalb einer Sekunde", gibt Hembery zu Protokoll. "Die Reifen waren heute kein entscheidender Faktor. Der Unterschied zwischen den beiden Mischungen lag bei drei bis vier Zehntelsekunden. Das ist wenig, wenn man sich vor Augen hält, dass es andernorts manchmal bis zu einer Sekunde Unterschied ist", so der Pirelli-Motorsportchef weiter.

"Das lässt den Teams viel Spielraum, um ihre Strategie für das Rennen zu justieren und sich in eine gute Position zu bringen. Zumal Monza zahlreiche Möglichkeiten für Überholmanöver bietet", weiß der Brite. Im Rennen deutet laut Hembery "alles auf eine optimale Strategie mit einem Boxenstopps hin. Voraussetzung ist natürlich, dass es keinen Regen gibt, oder sich die Bedingungen sonst irgendwie grundlegend verändern." Der Sieger des vergangenen Jahres, Lewis Hamilton, triumphierte mit lediglich einem Besuch bei seinen Mechanikern.

Ein Stopp oder zwei Stopps?

"Es deutet alles auf eine optimale Strategie mit einem Boxenstopps hin." Paul Hembery

"Falls jemand sehr schnell ist und sich vorne einen Vorsprung verschaffen kann, dann mag man vielleicht über zwei Stopps nachdenken. Aber das wäre schon Luxus", so Hembery. Spannend könnte die Wahl vor dem Start werden: "Besonders interessant wird es, welche Fahrer auf der härteren Mischung starten, um einen längeren ersten Stint zu fahre. Das Rennen des vergangenen Jahres zeigte die Bedeutung der richtigen Reifenstrategie. Damals fuhr Segio Perez auf den zweiten Platz, nachdem er von Position 13 gestartet war", berichtet Hembery rückblickend.

Laut Pirelli sieht die schnellste Variante der Einstoppstrategie sieht so aus: Der Pilot startet mit der Medium-Mischung, lässt in Runde 25 die harten Slicks montieren und beendet mit ihnen das Rennen. Ähnlich schnell könnte folgende Alternative sein, so der Reifenlieferant: Der Bolide beginnt auf den harten Reifen, um in Runde 28 auf die Medium-Pneus zu wechseln, mit denen er bis ins Ziel fährt. Eine mögliche Zweistoppstrategie: Der Start erfolgt auf den Medium-Slicks. In Runde 22 wird ein neuer Satz der mittelharten Reifen montiert, bevor in Runde 41 auf die harten Slicks gewechselt wird. Natürlich immer vorausgesetzt, dass Petrus nicht die Schleusen öffnet.

Hembery zufrieden mit der Reifen-Performance

Das Wetter spielt nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Strategie, sondern beeinflusst auch die Reifen. "Während des Rennens soll es etwas kühler sein als heute", prophezeit Hembery. "Dennoch werden die Belastungen für die Reifen hoch sein." Mit der Performance der schwarzen Walzen zeigt sich Hembery dabei zufrieden: "Bislang trat keine Blasenbildung bei ihnen auf."

"Nach Silverstone hat man von uns erwartet, dass wir reagieren. Das haben wir schnell getan. Nun sind wir wieder in einer normalen Situation", freut sich Hembery. "Es gibt einen gewissen Verschleiß, der hier nicht ganz so stark ausfällt. Es gibt hier und dort mal ein paar Blasen auf den Reifen, aber alles in ganz normalem Rahmen. In Monza gibt es in den heftigen Bremszonen starke Belastungen. Dafür ist diese bekannt. Es läuft alles normal, keine Dramen", so der Brite abschließend.