powered by Motorsport.com

Hembery: Reifen sind Element des Performance-Pakets

Paul Hembery freut sich über die Herausforderung, der die Teams durch die Reifen gegenüberstehen und merkt an, dass die Technikchefs es genauso sehen

(Motorsport-Total.com) - Die Pirelli-Reifen sind das bestimmende Thema der Formel-1-Saison 2012. Weder in Zeiten eines Reifenwettbewerbs noch eines Monopols wurde jemals zuvor derart intensiv über das "schwarze Gold" diskutiert. Während Fahrer und Teams zuweilen am unberechenbaren Verhalten der Reifen verzweifeln, reibt man sich bei Pirelli die Hände.

Titel-Bild zur News: Die vier Slick-Mischungen von Pirelli für die Saison 2012

Diese vier Mischungen spielen in der aktuellen Formel 1 eine erhebliche Rolle

"Die technische Herausforderung ist für alle gleich. Das darf man nicht vergessen", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery und stellt heraus: "Wenn man mit einem Technikchef spricht, dann wird einem klar, dass er nur eines will: exakt die gleichen Möglichkeiten."

Laut Hembery sehen es die Technikchefs als "persönliche Herausforderung, die bestmögliche Performance aus dem Paket herauszuholen". Der Anpassung des Setups auf die jeweils vorherrschenden Streckenbedingungen und die mitgebrachten Reifenmischungen von Pirelli kommt eine größere Bedeutung denn je zu.

Auf Seiten des italienischen Alleinausrüsters sieht man darin alles andere als ein Problem - im Gegenteil. "Die Performance der Autos liegt in diesem Jahr sehr eng beisammen", sagt Hembery und verweist auf das Ergebnis des zweiten Freien Trainings aus Valencia: "Das sieht man an den Zeiten, die heute gefahren wurden. Jedes Zehntel zählt." In der Tat: Die ersten 15 Fahrer von Sebastian Vettel bis Felipe Massa lagen auf ihrer jeweils schnellsten Runde innerhalb einer einzigen Sekunde.

"Wenn man sich die Zeiten aus dem Vorjahr ansieht, dann fällt auf, dass die Top 16 durch dreieinhalb bis vier Sekunden getrennt waren", erinnert Hembery. "In diesem Jahr ist es eine Sekunde", hält er fest und sieht die Pirelli-Philosophie, der Königsklasse mehr Spannung einzuhauchen, bestätigt.

Die Kritik, wonach die Reifen der Generation 2012 aus der Formel 1 eine reine Lotterie gemacht hätten, kann der Pirelli-Motorsportchef nicht nachvollziehen: "Wir reden in diesem Jahr deshalb so viel über die Reifen, weil sie ein extrem wichtiges Element des Performance-Pakets darstellen. Jedes Zehntel bedeutet einen enormen Performance-Vorteil, während drei oder vier Zehntel auf oder ab im Vorjahr keine Positionsänderung bedeutet hätten."


Fotos: Großer Preis von Europa, Freitag